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trinken – – – bestellet ir’s nicht anders, so wirt es gar wunderlichen geen“[1].

Aehnliche heftige Ausdrücke des Unwillens finden sich in der Correspondenz des Jahres 1418, und es gesellte sich die Drohung völligen Rücktritts hinzu. Im Januar erklärte Wormditt ganz energisch: „ir werdet’s anders vornemen, oder unser blibet keyner hie“[2]. Ja selbst als er nach Auflösung des Concils der Sorge für die Erhaltung der grossen Ordens-Vertretung überhoben war, sah er sich im August und September 1418 aus Genf zu folgenden Erklärungen veranlasst: „Ich verbleibe in desem jamer nicht, ich mag es bey got die lenge nicht getriben“; [tritt keine Aenderung ein], „so mocht ich dem hof [d. h. des Papstes] nicht volgn; ich muste in das neheste hus des ordens zihen und mich aldo behelfen, bis das mir gnade mochte geschen – – – das ich mochte beczalen“[3].

Nicht nur Wormditt, der für verbittert gelten könnte, auch sein Nachfolger Tiergart klagt so heftig[4], dass der Hochmeister mit ihm seinen „kummer und gebreche“ beklagt und dann zur Tröstung hinzufügt: „Wir willen euch wol besorgen und mit nichte lassen undirwegen. Habt eyn guten mut und tut bey allen sachen in desen sweren noten euwern fleiss und vermoge; helffet uns mete die burde eyn kurcze czit diser sweren louffe tragen“[5].

Der Hochmeister aber bekam vom Procurator auch persönlich kränkende Vorwürfe zu hören; so zieh ihn Wormditt recht deutlich der Unzuverlässigkeit: „ich weis nicht, was ich sagen sol, were es nicht also gut enis geschreben und gehalden als tzu 6molen geschreben und da doch nicht folget“, oder „gebet macht und crafft uwe brieff und haldet mich nicht in worten, als ich bisher byn ufgehalden, und tut mit der tat dorczu, das ich moge beczalen“[6]. Ja Wormditt geht wiederholt so weit, ihm überhaupt das rechte Interesse für die Ordens-Vertretung zu Konstanz abzusprechen. „Ich [d. h. der Procurator] welde, das irs bass weldet czu herze neme, denn ir thut“[7]. Diese Empfindung

  1. Schbl. II Nr. 13.
  2. Schbl. I a Nr. 85.
  3. Schbl. I a Nr. 80 u. Nr. 99.
  4. Schbl. I Nr. 84; 91; 95; 130; Bunge V Nr. 2501.
  5. Schbl. I a Nr. 88.
  6. Schbl. I a Nr. 129; 140; 138.
  7. Schbl. I a Nr. 129; 137; 99; 139.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_249.jpg&oldid=- (Version vom 9.3.2023)