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Auch auf dem zweiten grossen Tage des Jahres 1427, dem vom Cardinallegaten zu Frankfurt im November abgehaltenen, waren sie nicht vollzählig beisammen[1].

Zudem passt die ganze Tendenz des Bundes, trotz der in B eingeflickten Rücksichtnahme auf den König, durchaus nicht in die politische Lage des Jahres 1427, und auch Lindner’s Bemühungen, den Bund möglichst harmlos erscheinen zu lassen, können daran nichts ändern.

Endlich aber wird in ziemlich unzweideutiger Weise bereits im Sommer und im Herbste 1424 von kurfürstlicher Seite auf die Fassung B Bezug genommen. Zunächst heisst es in der Anweisung für die kurfürstlichen Gesandten vom circa 19. Juli[2]: sie sollten dem Könige sagen, ihre Auftraggeber wollten sich auf dem nächsten Reichstage „von solichen sachen die dann uwern gnaden gesagt sin worden“ selbst mündlich verantworten, „das ir innen und gewar sollent werden, das sie uch mit rechter und ganzer truwen meinen und das sie ouch nit anders gen uwern gnaden getan haben dann als getruwe frome und erbere kurfürsten gen einen Romischen kunige irem rechten herren billiche tun sollen; und wer uwer gnaden soliche sache von in gesagt habe, das der nicht war und unrecht von in gesagt habe“. Das passt schon gar nicht zu A und deutet auf B hin. Noch entschiedener aber ist das der Fall in dem leider nur auszugsweise überlieferten Schreiben des Markgrafen Friedrich an den König vom Herbst des Jahres[3], wo es heisst: „nec aliquid in eisdem inscriptionibus reperitur quod esset sacro Romano imperio contrarium nec ipsi regi Romanorum, sed omnia ipsarum contenta talia sunt, que profectum comodum et honorem sacri imperii predicti et tocius Cristianitatis profectum prospiciunt et

    des Reichstages neben der kurz vorher festgestellten Heeresordnung, heisst es: „als wir nů auf datum dits briefs aber gen Franckfurt gesammet gewest sein, ain tails mit unser selbs person und ain tails die selbs dahin nicht kommen konden durch ir vollmechtig freůnde und rette“. RTA IX, Nr. 33. Aus einem Briefe der Stadt Mainz an den Frankfurter Rath vom 29. April 1427 erfahren wir, dass der Erzbischof von Trier auf der Reise zum Reichstag in Mainz „wendig“ geworden sei, auch heisse es, dass Pfalzgraf Ludwig nicht kommen werde. RTA IX, Nr. 40.

  1. Pfalzgraf Ludwig und Friedrich von Sachsen fehlten. Vgl. RTA IX, Nr. 89 u. Aschbach, Gesch. Kaiser Sigismund’s III, S. 265.
  2. RTA VIII, Nr. 309, 2b.
  3. a. a. O. Nr. 360, S. 426.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_213.jpg&oldid=- (Version vom 7.3.2023)