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Archive. Staatsarchivar Dr. Gustav Winter in Wien wurde schon im Frühjahr zum Sectionsrath u. Vicedirector des Staatsarchivs ernannt. – Archivar I. Cl. Dr. Geisheim in Magdeburg trat in den Ruhestand. – Dafür wurde Archivar II. Cl. Dr. Georg Winter in Marburg nach Magdeburg versetzt. – An seine Stelle trat Archivar Dr. W. Ribbeck, bisher in Koblenz. – Zu A.-Assistenten wurden Dr. F. Küch u. Dr. J. Kretzschmar in Marburg u. Dr. R. Krumbholtz in Münster ernannt.

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Bibliotheken. Dr. G. Kossinna, Custos an der Univ.-Bibl. in Bonn, wurde an die kgl. Bibliothek in Berlin versetzt, zum Custos der Univ.-Bibl. zu Jena der Assistent der Greifswalder Univ.-Bibl. Dr. G. Steinhausen ernannt. – Dr. G. Keyssner ist als Praktikant bei der Staatsbibliothek in München, Dr. C. Ebel als Hilfsarbeiter an der Univ.-Bibl. in Giessen eingetreten.

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Museen. Zum Director der kais. Gemäldegallerie in Wien wurde deren Custos A. Schäffer ernannt, als Vorsteher der Kunstgewerbesammlung in Magdeburg der Bibliothekar des German. Museums in Nürnberg, Dr. Th. Volbehr, berufen, und am German. Museum Dr. L. Fränkel, bisher Docent an der Post- und Eisenbahnschule in Leipzig, als Directorialassiatent angestellt.

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Schulen. Befördert wurden zum Rector des Gymn. in Eichstätt Gymn.-Prof. Dr. G. Orterer in Freising, ferner zum Oberlehrer der ord. Lehrer Dr. W. Weise am Realgymn. in Hannover.

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Ausland. An der Vatican. Bibliothek wurde die Function eines Sotto-bibliotecario dem 1. Prefetto Is. Carini mit übertragen, die Stelle somit nicht neu besetzt. – An Stelle Msgr. A. Ciasca’s, der einen andern Posten in der kirchl. Verwaltung erhielt, wurde Msgr. L. Tripepi zum Präfecten des Vatic. Archivs ernannt. – Prof. P. Villari ist nach dem Sturz des Ministeriums Rudini in seine Stellung am Istituto degli studi superiori in Florenz zurückgekehrt. – Prof. J. Bryce in Oxford ist unter dem Titel Kanzler des Hzgth. Lancaster Mitglied des neuen Englischen Ministeriums geworden.

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Todesfälle. Deutschland und Oesterreich. Als das vorige Heft abgeschlossen wurde, konnten wir noch kurz die Nachricht verzeichnen, dass Prof. Arnold Busson in Graz am 7. Juli, 48 J. alt, gestorben sei. Erst im vorigen Jahre war B. als Nachfolger von Weiss nach Graz berufen; lange Jahre vorher hat er in Innsbruck gewirkt, wo er sich 1868 habilitirte, dann 1871 zum Extraordinarus, 1872 zum Ordinarius vorrückte. Nach Herkunft und Bildungsgang gehörte er Norddeutschland an. Westfale von Geburt, hatte er zwar in Innsbruck seine Studien begonnen, war dann aber nach Berlin und Göttingen gegangen. Hier promovirte er 1866 mit einer Abhandlung über die Doppelwahl von 1257, als ein Schüler von Waitz, dem er 1875 zur Feier des 50. Semesters der histor. Uebungen eine Abhandlung über den Landfriedensbund v. 1254 widmete. Dazwischen liegt eine Abhandlung über die Chronik des Malespini (1869), an die sich durch Scheffer-Boichorst’s Recension der bekannte Malespini-Streit anknüpfte. Das Thema berührt sich mit den Studien, die B. für die Ergänzung des

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_201.jpg&oldid=- (Version vom 2.3.2023)