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Urkk.-buchs über 1353 hinaus. Fortlaufende V.-publicationen sind die „Sammlung Bern. Biographien“ und das „Archiv des HVBern“, s. Bibliogr. ’90, 2564 u. ’91, 3943 a bezw. ’89, 1549 u. ’91, 3940. Die Mitgliederzahl beträgt etwa 160; Vorsitzender ist Oberbibl. Prof. E. Blösch. Die letzten Hauptversammlungen fanden statt zu Schwarzenburg 1891 und zu Langnau 1892.

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Der Museums-Verein Ferdinandeum in Innsbruck erhält und erweitert planmässig das gleichnamige Museum, welches aus culturhistor. u. naturwissenschaftl. Sammlungen besteht. Die Zeitschrift des Vereins hat fast ausschliessl. historischen Inhalt, s. unsere Bibliographie ’89, 1575 u. ’91, 3976. Dem 4. Bd. ist ein JB beigegeben, der die Erwerbungen des Ferdinandeum aufzählt. Daraus hervorzuheben ist der Ankauf der Tagebücher des „Fragmentisten“ Ph. J. Fallmerayer. Als Deposit wurde der Bibl. der gesammte literar. Nachlass und die Correspondenz von Ludw. Steub, der sich besds. um die Tirolische Namenkunde grosse Verdienste erworben hat, übergeben. War der Verein früher zu fast übergrosser Sparsamkeit genöthigt, so vermag er nunmehr auf Erwerbungen aller Art grössere Beträge zu verwenden, da i. J. 1890 bedeutend höhere Zuschüsse aus öffentl. Mitteln erwirkt wurden.

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Der Verein für Landeskunde von Niederösterreich liess bei der Feier seines 25jähr. Bestehens eine „Festgabe“ erscheinen, die auch eine G. desselben enthält. Gegründet i. J. 1864, begann er 1867 „Jahrbücher“ und die „Blätter des V. f. Landeskunde von Niederösterreich“ zu publiciren; während letztere noch heute existiren (s. Bibliogr. ’91, 4010), sind die Jbb. schon nach dem Erscheinen des 2. Bandes eingegangen. Ferner kam auf Kosten des V. eine Administrativkarte seines Gebiets im Massstab von 1 : 28 000 und in 111 Sectionen heraus; sie wurde 1865 in Angriff genommen und 1881 vollendet. Es hat sich jedoch eine 2. Auflage als ein Bedürfniss erwiesen, an dessen Befriedigung zur Zeit gearbeitet wird. Seit 1870 ist auch eine Topographie des V.-gebietes in Arbeit, von der zuletzt die Doppelhefte 5/6 u. 7/8 des 3. Bandes erschienen; das ganze Werk ist auf 12 Bände veranschlagt. Im J. 1884 erboten sich V. A. Felgel und Dr. J. Lampel zur Herausgabe eines Urkk.-buches des aufgehobenen Chorherrnstifts St. Pölten, und der Verein bestimmte, dass dies den 1. Bd. eines Urkundenbuches von Niederösterreich bilden solle; derselbe liegt seit kurzem abgeschlossen vor (s. Bibliogr. ’91, 4012). Andere V.-publicationen waren: Die Herren von Kuenring von G. E. Friess (1874) u. die Festschr. zur 600jähr. Gedenkfeier der Belehng. des Hauses Habsburg mit Oesterreich (1882). Die Mitgliederzahl, welche in manchen Jahren 1300 überstieg, beträgt gegenwärtig über 1000.

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Bibliotheken, Museen und Archive. Die Nachschlagebibliothek im Vatican hat einen unerwartet grossen Umfang angenommen, da von allen Seiten Beiträge für dieselbe herbeiströmen. Ein Artikel Fr. v. Weech’s in der AZtg. Nr. 157 berichtete über diese Bewegung und machte für weitere Zuwendungen aus Deutschland Propaganda. Es handelt sich dabei, auch mit Rücksicht auf die archival. Studien, in allererster Linie

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_182.jpg&oldid=- (Version vom 1.3.2023)