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f) E. A. Freeman, Hist. of Sicily from the earliest times [bis Ende d. Sicil. Expedition d. Athener]. I–III. Oxford, Clarendon Press. xxxv 609; xx 583; 750 p. 66 sh. – Vgl. Bibliogr. ’91, 1848. 1997. 4071.

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E. Curtius, Die Stadt-G. v. Athen; mit e. Uebersicht der Schrift-Qn. z. Topographie Athens, v. A. Milchhöfer. Berl, Weidmann. 1891. Lex.-8°. cxxiv 339 p. m. 7 Ktn. u. 32 Abb. 12 M. – Das Werk sollte ursprünglich durch eine „topographische Darstellung in örtlichem Zusammenhang“ ergänzt werden, die indess ins Unbestimmte verschoben ist. Auch das Vorliegende jedoch, eine „Baugeschichte“ Athens, ist „ein Ganzes“, die Frucht 50j. liebevoller Arbeit eines echten Philhellenen, aus reicher Anschauung und Erfahrung am Orte selbst erwachsen, für welche die Aufräumung der Akropolis abgewartet und verwerthet ist, der unvorhergesehene Fund der Ἀθηναίων πολιτεία wenigstens nachträglich S. CXXI und, irre ich nicht, von Bogen 14 an. – Nachdem 1. „die Stadtlage“ mit der am Verf. bekannten Kunst gezeichnet ist, wie das Weitere unterstützt durch 7 Kartenblätter von Kaupert’s Meisterhand und (im Ganzen 32) Textabbildungen, führen uns sieben Abschnitte von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart: 2. bis Solon, construirend, 3. die Tyrannis, 4. Themistokles–Kimon, 5. Perikles–Lykurgos, 6. die Hellenistische Zeit, 7. die Römische, mit gebührender Hervorhebung Hadrian’s und vertrauensvoller, stark mit mündlicher Ueberlieferung rechnender Beurtheilung des Pausanias, 8. endlich die Zeit nach Pausanias, auslaufend in die Arbeit unserer Tage. – Zu bewundern ist die Kunst, mit welcher die zahllosen, mehr oder weniger losgebrochenen Stückchen literar. und monumentaler Ueberlieferung wiederzusammengefügt sind, und jedem ein Platz gegeben ist, manchmal natürlich etwas künstlich und durch gewagte Zeitvermuthung. Dass eigene lang gehegte und vertretene Ansichten, wohl auch wo sie unrichtig sind, festgehalten werden (z. B. Pnyx, Kranaerstadt, Pelargikon, Phoenikerthum, Agonaltempel, Eridanos u.s. w.) ist menschlich, und dass Verf. die Zeugnisse öfters in eigenthümlicher, nicht jedem zugänglicher Weise verwerthet (zwei Beispiele statt vieler s. S. 54: I, 32 und S. 117: LXVI, 52), das ist nicht neu. Aus der mehr seherischen als kritischen Natur des Verf. entspringt auch der panegyrische, aber aus warmem Herzen und echter Begeisterung quellende Ton. – Eine werthvolle Beigabe sind die Schriftquellen zur Topographie, deren Auflösung in zehn alphabetisch geordnete Verzeichnisse: A Boden, B Götter u. s. w. ja wohl nothwendig war und ohne Zweifel praktische Vortheile bietet, aber – man vergleiche die Jahn Michaelissche Arx – doch auch den Nachtheil hat, Zusammengehöriges auseinanderzureissen, wie z. B. das auf das Erechtheion Bezügliche an c. 20 verschiedenen Stellen steht.     [P.]

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Griechenland. Bildung: Religion, Philosophie, Sprache, Literatur u. Kunst. a) G. Görres, Studien z. Griech. Mythologie. 2. Folge. (Berl. Studien f. class. Philol. XII, 1.) Berl., Calvary. 283 p. 9 M. – b) O. Wulff, Zur Theseussage; archl. Untersuchgn. u. mytholog. Beitrr. Dorpater Diss. Dorpat, Karow. 204 p. 5 M. – c) Ed. Zeller’s Philosophie d. Griechen in ihrer geschtl. Entwicklg. erscheint in 5. Aufl. Bd. I. 2 Thle. Lpz., Reisland. xv 1164 p. 13 u. 12 M. – d) St. Pawlicki, Hist. filozofii Greckiej od Talesa do śmierci Arystofanesa. [G. d. Griech. Philosophie von Thales bis

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 480. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_07_481.jpg&oldid=- (Version vom 26.7.2023)