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vor 4 Jahren verstorbener „Pontifex in archipresulem electus“, der sich heimlich kasteite, äusserlich weltlich lebte [d. i. der Staatsmann Reginald v. Bath; vgl. DZG III 231]. – Ders. (ebd. 279): No. 8083 enthält des Cisterzers Radulf de Longocampo Commentar zum Anticlaudian des Alan v. Lille, den er zu Montpellier hörte. Er schrieb 1212–25 auch über Physik, Astronomie, Medicin, kennt von Aristoteles schon mehr als Alan, citirt die Alexandreis, Bernard Silv., Matthaeus v. Vendôme, bringt eine neue Gerbert-Fabel und manches über Rouen. – Ders. (ebd. ’90) weist eine bisher Simon v. Tournai zugeschriebene Summa canon. Rechts dem Robert v. Courçon zu. – Ders. (Jl. sav. ’90, 191) citirt aus Chart. Paris. [o. E63] zwei päpstl. Empfehlungen des Michael Scotus (an St. Langton) behufs Bepfründung. 1224 heisst Michael „berühmter Gelehrter“, 1227 [Potthast 7888] „seit der Kindheit im Arab. und Hebrä. lernend und lehrbereit“, war also lange vor 1214 geboren [„um 1195“; Hartwig, Uebersetz. Unteritaliens (Lpz. ’86) 22; er war 1236 todt; Henr. Abrinc., Forsch. Dt. G. 18, 483]. - C. Douais, L’univ. de Paris au 13 s. (RQH 25, 583), handelt über Michael’s Aristoteles-Uebersetzung [vgl. Mon. Germ. 28, 582]. – Michael’s Introductorium verzeichnet 0L. Delisle, Bibl. nation.; Catal. des mss. de la Trémoïlle. – P. Martin, La Vulgate au 13. s. (Muséon ’88, 288 [vgl. DZG III 238]. ’89, 453. ’90, 55; 301). Stephan Langton versuchte aus dem Hebrä. den Latein. Text zu corrigiren, schrieb Commentare mit Kenntniss des Griech. und Hebrä., theilte die Bibel in Verse und Capitel und schuf oder verbreitete die der jetzigen ähnliche Anordnung der Bücher. [Zu L.’s Schriften vgl. Agnorm. G.-Qn. 322; Ravaisson, Bibl. de l’Ouest 407]. – 0O. Schmid, Ueber verschiedene Eintheilungen der hl. Schrift, insbes. – – Stephan Langton’s; Graz ’92. – B. Hauréau, Not. Extr. mss ’91 p. 49; 83 behandelt Langton’s Commentar zu den Kleinen Propheten und Odo von Cheriton’s Predigten. – W. A. Clouston, The pound of flesh [des Shylock] Ac. 13IX90, 224. Die Erzählung vom Gläubiger, der auf seinen Schein des Schuldners Fleisch beansprucht, aber, weil Blut nicht inbegriffen, leer ausgeht, münzt Cursor mundi auf einen Jüd. Gläubiger des Goldschmids der h. Helena und die Predigtbeispielsammlung Harley 7322 vom 14. Jh. auf einen Dänen. [Vgl. Kohler, Shakespeare vor Jurisprudenz.]

Hebräische Literatur des 12. u. 13. Jh. Vgl. o. E30. – A. Neubauer (Jew. QR ’90, 520; auch A supposed English school of Jewish grammarians, ebd. Apr.): Berechiah Naqdan schreibe seine Fabeln in der Provence oder Normandie, schwerlich in England, kurz nach den Judenmorden von 1190, auf welche die Einleitung anspielt. Den Adelard v. Bath übersetzte er in’s Hebrä. und schob für Französ. Juden Französ. Wörter ein. – Dagegen identificirt J. Jacobs (ebd. 526; vgl. R. études Juives 20, 153) jenen mit Benedict le Puncteur zu Oxford (Nakdan heisst Punctuator), der in Engl. Urkk. um 1194 vorkomme, ein Lapidar übersetze, Ethisches u. einen Hiob-Commentar verfasse und Alfred [s. E67] helfe beim Uebersetzen aus dem Arab. [Neub. (Ath. 26IV90, 531) bezweifelt Ber.’s Arab. Kenntnisse]. Moses ben Isaac von der Familie

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_07_256.jpg&oldid=- (Version vom 10.3.2023)