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der Preuss. Monarchie“ (1856–63) und das „Staatsrecht des Dt. Reichs“ (3 Bde., Leipzig 1876–77, in 1. Aufl. unter dem Titel: „Verfassungsrecht des Dt. Reiches“ 1872) von grundlegender Bedeutung gewesen sind. – Am 29. Oct. in Detmold, 71 J. alt, der Generalconsul a. D. Dr. G. Rosen, Orientalist und Verf. histor. Schriften, darunter (neben populären Zeitschrift-Aufsätzen) einer G. der Türken von 1826–56 (2 Bde. 1867), zuletzt mit Studien zu einer grösseren Arbeit über die Abstammung der Juden beschäftigt; unter dem Pseudonym H. Wardi veröffentlichte er: Serbien in seinen politischen Beziehungen insbes. zu Russland (1877).

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Am 23. Oct. in Berlin der Kunsthistoriker Dr. P. Schönfeld, 41 J. alt; er schrieb über Ovid’s Metamorphosen in ihrem Verh. zur antiken Kunst (1877), ferner „Sansovino und seine Schule“ (1881). – Am 22. Nov. in Regensburg, 47 J. alt, der Regierungsregistrator W. Schratz, ein eifriger Numismatiker und verdienter Localhistoriker; zahlreiche Arbeiten von ihm, meist kleineren Umfangs, beschäftigen sich ausser mit Münz- und Medaillenkunde mit der G. Fränkischer und Baierischer Territorien, besds. mit der von Regensburg. – Am 27. Dec. in Berlin der Localhistoriker Oskar Schwebel, 46 J. alt; ursprünglich Theologe und Pastor, widmete er sich schliesslich ganz der Orts-G. und veröffentlichte ausser zahllosen kleinen Aufsätzen: Culturhist. Bilder aus der Mark Brandenburg (1875), Aus der Vergangenheit der Reichshauptstadt (1882), Aus der Altmark (1883), Sagen aus Lothringens Vorzeit (1886) und vieles andere; seine letzte grössere Arbeit war „Aus Alt-Berlin“ (1891). – Am 21. Oct. in Basel der Oberbibliothekar der Univ.Bibl., Dr. L. Sieber, im Alter von 58 J.; er gab die Basler Festschrift zum 400jährigen Jubiläum der Univ. Tübingen heraus und war auch sonst auf histor. Gebiete thätig (vgl. Bibliogr. ’90, 2113 u. 3031). – Am 26. Nov. in Strassburg, 66 J. alt, der Generalvicar A. Straub, langjähriger Präsident d. Ges. f. Erhaltung d. hist. Denkmäler im Elsass, Verf. der Biographie der Aebtissin Herrad v. Landsperg (1879–85) und zahlreicher Arbeiten über die Alterthümer des Elsass, welche fast alle in der Zeitschr. d. gen. Ges., den Bull. et mém. de la soc. pour la cons. des mon. hist. d’Alsace, und im Kath. K.- u. Schulblatt für das Elsass enthalten sind.

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Am 18. Nov. in Erlangen, 51 J. alt, Dr. W. Vogel, ao. Prof. in der jurist. Facultät; ausser einem „Staatsrecht des Kgr. Baiern“ gab er heraus: „Ritter Ludwig’s v. Eyb d. Aelt. Aufzeichnungen über das Landgericht Nürnberg“ (1867) und „M. über einen Sammelbd. d. Stadt-A. zu Rotenburg“ (1876). – Am 7. Dec. in Innsbruck der Gymn.-Prof. E. Winder, 43 J. alt, Verf. lit.-geschichtl. Abhh. über Vorarlberger Dialektdichtung. – Am 15. Oct. in Leipzig Hofrath Prof. Fr. Zarncke, geb. am 7. Juli 1825 in Zahrenstorf in Mecklenburg, 1852 Priv.-Doc. in Leipzig, seit 1858 Professor der German. Philologie daselbst Z. entfaltete eine überaus fruchtbare Thätigkeit. Als Begründer und Herausgeber des Literar. Centralblattes war er weltbekannt. Seine zahlreichen, z. Th. sehr bedeutenden, lit.-histor. Arbeiten und Ausgaben von mittelalterl. Literaturdenkmälern hier aufzuzählen, würde zu weit führen. Es sei nur an seine Forschungen zur Nibelungenfrage und die darauf basirten Ausgaben (1856, 5. Aufl. 1875; Schulausg. 1875) erinnert. Man verdankt ihm auch Beiträge zur G. der

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 432. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_432.jpg&oldid=- (Version vom 19.1.2023)