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(1877); für Toscana das Vocabolario italiano della lingua parlata von Rigutini und Fanfani (1874) und so fort. Eine ansehnliche Sammlung dieser Wörterbücher Italienischer Dialecte hatte der Bolognesische Buchhändler und Verleger Romagnoli zusammengebracht, und dieselbe ist katalogisirt worden von Bacchi della Lega, Bibliografia dei vocabolari nei dialetti italiani (Bol. 1879).

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Die modernen Herausgeber der Italienischen Stadtrechte haben ihren Ausgaben hie und da auch Glossare beigefügt, unter denen wir besonders jenes für Bologna von Frati und jenes für Padua von Gloria hervorheben. Das Istituto storico italiano hat vorgeschlagen, dieses System su befolgen und allen Texten Glossare beizufügen. Allein dem gegenüber wäre zu bemerken, dass das Material auf diese Weise niemals vollständig wird gesammelt werden können, und dass die Arbeit unnöthiger Weise von jedem Herausgeber wiederholt wird. Es wäre vielmehr nöthig, dass die Italianismen des ma. Latein, unter Zuhilfenahme der Dialect-Wörterbücher, nach Provinzen zusammengestellt würden; wobei man nicht nur die Schriftsteller, sondern, wie es Du Cange gethan, auch die Urkunden zu Grunde legen müsste. Auf die Nützlichkeit und Nothwendigkeit einer solchen Unternehmung habe ich in der Einleitung zu meiner Ausgabe des Pistojeser Stadtrechts von 1296 (Mailand, Hoepli. 1888) ausdrücklich hingewiesen. Ein solches Glossarium latinitatis italicae müsste in zwei Theile zerfallen, einen für das Lombardo-Tuscische, den andern für das Graeeo-Normannische Gebiet.     [L. Zd.]

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Geographische Hilfsmittel. Wir glauben uns den Dank unserer Leser zu verdienen, wenn wir nach längerer Pause einmal wieder eine Auswahl neuerer geograph. Hilfsmittel zusammenstellen und dabei auch besonders die Deutschland näher liegenden Generalstabs-Kartenwerke berücksichtigen. Wir verweisen dabei noch auf die Verhandlungen des Gesammtvereins über Herstellung histor. Karten, Nr. 370–374.

Von allgemeinen Atlanten steht in erster Linie: a) Stieler’s Handatlas, neu hrsg. von H. Berghaus, C. Vogel u. H. Habenicht (vgl. ’89, Nr. 132 a). Das Werk liegt seit Mitte 1891 in 32 Lfgn. à 1 M. 60 vollendet vor; ein Verzeichniss von mehr als 200 000 Namen erleichtert die Benutzung. – b) Neu erscheint in 48 Lfgn. à 50 Pf. die 3. Aufl. von R. Andree’s Allg. Handatlas in 140 Kartenseiten nebst alphab. Namensverzeichniss (Bielefeld u. Lpz., Velhagen & Kl.). – c) Ein histor. Handatlas ist das Werk von Vidal-Lablache, Histoire et géographie. Paris, Colin. Complet in 24 Lfgn. à 1 Fr. 50. Es bietet 137 Karten u. 248 Nebenkarten.

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Mitteleuropa, Deutschland, Oesterreich, Schweiz. a) Generalkarte von Mitteleuropa (1 : 200 000), hrsg. v. k. u. k. milit.-geogr. Institut. Wien, Lechner. 1889 ff., vollständig in 260 Sectionen à 1 M. 20. Ende 1891 waren 61 Sectionen erschienen. Diese wegen ihrer vorzüglich klaren Zeichnung vielfach gerühmte Publication umfasst ausser der Oesterr.-Ungar. Monarchie die nördlichen Staaten der Balkanhalbinsel (mit Konstantinopel), die westl. Grenzgebiete von Russland (Polen), Süd- und Mitteldeutschland

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 415. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_415.jpg&oldid=- (Version vom 17.1.2023)