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Nachrichten und Notizen.

Der Gesammtverein der Dt. Geschichts- u. Alterthumsvereine hielt in den Tagen vom 31. August bis 2. September in Sigmaringen seine 37. General-Versammlung, an der sich unter dem Vorsitz R. Béringuier’s etwa 130 Mitglieder Dt. histor. Vereine betheiligten. Aus dem geschäftlichen Theil der Verhandlungen heben wir heraus, dass für die nächste Versammlung Görlitz, für die übernächste Stuttgart in Aussicht genommen wurde. [Von Görlitz musste seitdem abgesehen werden. Wahrscheinlich wird Münster gewählt.]

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In der Hauptversammlung am 1. Tage hielt Hofrath Dr. K. Th. Zingeler einen Vortrag „Zur G. Hohenzollerns“, ferner sprach Prof. F. Thudichum über die Herstellung histor. Karten, worauf wir noch zurückkommen. – Das Programm der Versammlung umfasste sonst vorzugsweise Fragen der sogen. Alterthumsforschung und Culturgeschichte, es beschäftigte sich mit Sitten und Gebräuchen, prähistor., Römischen und ma. Denkmälern und Alterthümern etc. In der prähistor. Section hielt Major Frh. v. Tröltsch einen Vortrag über den Schutz der vor- und frühgeschichtlichen baulichen Alterthümer; er empfahl die Einzeichnung solcher Bauwerke in die Flurkarten im Massstabe von 1 : 2500.

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Näher lag unseren Interessen erstens die im Programm gegebene Anregung, allgemein empfehlenswerthe Grundsätze für Anfertigung von Registern zu Urkundenbüchern aufzustellen, und dann eine Reihe von Fragen, welche mit der Entstehung von Kirchenbüchern zusammenhängen. Nur die erste dieser Anregungen[WS 1] führte zu einem Ergebniss, allerdings sehr allgemeinen Inhalts: man einigte sich dahin, dass Personen- und Ortsregister nicht zu trennen und dass daneben Sachregister dringend zu empfehlen seien. Es zeigte sich wieder, wie wenig auf solchen Versammlungen praktische und wissenschaftliche Probleme von allgemeinerem Interesse gefördert zu werden pflegen.

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Zu beachten sind nach dieser Richtung hin jedoch dieses Mal Beschlüsse in Bezug auf Herstellung historischer Karten, welche die Delegirten-Versammlung am 2. Tage aus Anlass des erwähnten Vortrages Prof. Thudichum’s fasste: 1. Die histor. Karten sind nach einheitlichem Massstab für alle Dt. Territorien auszuarbeiten, und zwar 1 : 100 000 (Länderkarten), 1 : 500 000 (Provinzialkarten), 1 : 1 500 000 (Reichskarte); 2. Zur Ausarbeitung von Karten empfiehlt es sich, Grundkarten zu verwenden, welche

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Anregungenen
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 391. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_391.jpg&oldid=- (Version vom 27.2.2023)