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м (m), н (n), п (p), р (r), т (t), ф (f); 2. der Vocale: а (a), і oder и (i), о (o), у (u); 3. endlich ю (ju) und я (ja)[1].

Ganz anders verhält es sich mit den Vocalen: е, ѣ, ы, mit den Consonanten в, ж, з, с, х, ц, ч, ш, щ, ѳ und endlich mit den Halbvocalen ъ, ь, й. Sehen wir nun, wie sich die Lauttransscription, die den Klang der Buchstaben und Worte wiederzugeben sucht, mit ihnen abfindet.

Das Russische в wird durch w, v, f und ff transscribirt; das ж (dem Französischen j im Worte journal ähnlich) durch j, sh oder sch; das з (immer wie das leise s in den Wörtern siegen, summen, lesen ausgesprochen) durch s und z; das с (dem Deutschen scharfen s in den Wörtern Kunst, Brunst ähnlich) durch s, ss, sz; – das ц (dem Deutschen z in den Wörtern Zunft, Zigeuner ähnlich) durch z, c, tz; das ч durch tch, ch, tsh; das ш durch sch, sh; das щ durch stsch, schtsch, stsch. Der Halbvocal ъ, auf den wir weiter unten noch ausführlicher zurückkommen, wird gewöhnlich ausgelassen. Der Halbvocal ь wird entweder ausgelassen oder durch j ersetzt; der Halbvocal й, welcher mit Vocalen Diphtonge bildet, wird durch i und j transscribirt, und in Folge dessen ist der Deutsche Leser geneigt, jede Zusammenstellung eines Vocals mit dem i als einen Diphtong zu betrachten, wo im Russischen das і und der vorangehende Vocal gesondert ausgesprochen werden müssen, wie z. B. in den Wörtern Ja-ick, na-i-lučšij. Das Russische ы, eine Art dumpfen i’s, wird durch i, y, hy, iy, das е und ѣ durch e, je, o, jo und io transscribirt, weil sie in der Aussprache schwanken.

Wir greifen nun zur Illustrirung dieser Verwirrung aus den oben angeführten Werken einige Beispiele heraus.

Das Russische в wird bei Schlosser durch ff, v, w und f gegeben, z. B. Jacoffleff, Dombrovski, Oczakow, Araktschejef, auch bei Gärtner durch ff, v, w, f, bei Rosen in der Mitte der Wörter durch w, am Ende durch ff; bei Schiemann, Brückner und Flathe figurirt immer w; und dennoch schreibt Flathe Jermoloff mit zwei f.

Das Russische ж: bei Schlosser j und sch, bei Brückner und Schiemann sh, obwohl der letzte manchmal sch schreibt, bei Thun sch, bei Gärtner zh und sch.

Das Russische з (= dem Deutschen weichen s): bei Schlosser s (z. B. Kutusoff), er schreibt aber auch das Russische с durch s (z. B. Soltikoff); bei Schiemann wird das з durch s und das Russische с

  1. Obwohl fast alle Schriftsteller der Wiedergabe des Russischen я durch ja treu bleiben, schreiben Flathe und Schiemann jä, und Schlosser schwankt zwischen ja und ia.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 375. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_375.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)