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mit der Bitte um schleunige Entschliessung. Am 18. August wiederholt er diese Bitte. Er erwarte mit Sehnsucht Karl’s Antwort auf Held’s Vorschläge. „Denn je mehr die Zeit vorrückt, desto deutlicher sieht man die Gefahr.“ Held hat inzwischen bereits die Verhandlungen zur Ausführung seines Projects begonnen. Er hat ausführlich mit Herzog Ludwig von Baiern über die Sache gesprochen, welcher sie sehr gut und passend findet. „Für die Vollendung des Plans fehlt also nichts als Eure Zustimmung, die, wie ich hoffe, der Nothwendigkeit durchaus entsprechen wird“.

In des Kaisers nach dem 31. Mai geschriebenen Briefen an Ferdinand findet sich unsere Angelegenheit mit keinem Worte erwähnt. Aber am 19. August meldet er aus Monzon, wohin er sich zur Abhaltung der Aragonischen Cortes begeben hatte, unterwegs habe er Ferdinand’s Briefe vom 4. u. 8. Juli zusammen mit dem ausführlichen Berichte Held’s erhalten. Sein Bescheid darauf lautet so: Ay le tout veu et bien entendu, mesmes les menees, emprinses et practiques que mainnent continuellement les devoyez a lencontre des estatz catholicques et la ligue defensive quavez advise et dresse pour y obvier. Sur quoy je respondz amplement et au long audict docteur mon intention et ce que me semble y convenir. Et en effect me suis condescendu densuyr vostre advis touchant ladicte ligue deffensive, confiant que la chose se conduyra selon que en rescript audict docteur, enquoy vous prie avoir bon regard.

Leider hat der Bescheid des Kaisers an Held bis jetzt ebensowenig aufgefunden werden können, wie Held’s Bericht an den Kaiser. Ohne Zweifel wird er Held grösste Vorsicht empfohlen haben, damit es im Reiche nicht zu einem offnen Conflicte komme; aber die von Held vorgeschlagene und von König Ferdinand so lebhaft befürwortete Defensivliga hat seine Zustimmung erhalten. In einem Schreiben an Ferdinand vom 7. October kommt er auf die Sache zurück. Aus den jüngsten Berichten, schreibt er, entnehme er, dass der Herzog von Sachsen und der Landgraf von Hessen immer böseren Willen zeigen „pour troubler et embrouller la Germanie“; er denke aber, wenn sie den Rückzug des Türken und den Verlauf des Kriegs in der Lombardei erführen, welcher die Hoffnung des Königs von Frankreich so sehr wenig erfüllt habe, so würden sie nichts Gewaltthätiges unternehmen. „Et

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_285.jpg&oldid=- (Version vom 22.1.2023)