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genealog. Tafeln sind beigefügt. So Dublin R. Apr. ’91, 469 und die DZG V, Bibl. 1435 angeführten Kritiken. – 0B. de Lagrèze, Les Normands dans les deux mondes (Par. ’90) behandelt die Züge des 9.–12. Jahrh. bis Amerika und Russland, ohne die Quellen neu zu durchforschen oder Sagenhaftes abzusondern oder eigene Einzelheiten zu bringen, volksthümlich mit guter Uebersicht; so RC ’90, 207; RH 44, 216. – ?, The Vikings, Scot. R. Jan. ’90, 55, folgt Du Chaillu [vgl. o. p. 127], Rydberg, Worsaae, Vigfusson. – 0T. Tindall Wildridge, Northumbria: a repository of antiquities of Northumberland, Cumberland, Westmorland, Durham, Yorks., Lancas. and the Borders of Scotland (Hull, ’89) enthält laut Ath. 24VIII89, 254: Ross über Angl. und Dän. Könige Northumbriens; C. S. Wake über Liddisdale; Wildridge: 1. Misereres [Chorstuhlschnitzerei] in Ripon von 1489, z. Th. humorist. Thiergestalten; 2. Einbaumböte, darunter die neue Ausgrabung zu Brigg. – J. C. Atkinson, Archl. R. I, 433; II, 199, sammelt aus Nord-Yorkshire deutlich Nord. Ortsnamen, wie Odinberg, Thingwal, die (mit Ausgrabungen und Sagen) Recht, Religion und Sprache jener Gegend im 11. Jahrh. Dänisch erscheinen lassen. – 0J. G. Starke, Scandinavian habits and customs in Scotland, Tr. Dumfriess. antiq. soc. ’87. – John Mackay: Sutherland place names (Tr. Gaelic soc. Inverness 13, 43) lauten nur an der Küste Nordisch, von den Norwegern, die hier vom 8.–12. Jahrh. herrschten, im bergigen Innern durchaus Gaelisch. „Südland“ wurde die Landschaft von den Norwegern in Caithness (das die Wikinger, weil es ebener ist, weit fester ergriffen) und den Orkneys benannt. Wilhelm der Löwe vertrieb die Skandinaven mit Hilfstruppen aus Moray und Galloway. Diese neuen Besiedler sind die Ahnen der heutigen Murray bezw. Mackay. – W. Stokes, Old-Norse names in the Irish annals (Ac. 20IX90, 248), verzeichnet alphabetisch die vielen Namen und einige Wörter, welche aus dem Nordischen, durch die Wikingerzüge nach Irland seit 795, in die Annalen von Boyle, Inisfallen, Ulster, des Tigernach, der Quatuor magistri und das Buch von Leinster eindrangen. Auch für Irisch-Nord. G. vom Ende des 9. bis Anfang des 12. Jahrh. ist diese zunächst philologisch wichtige Liste beachtenswerth. Ferneres s. DZG V, 431 ff. – S. Bugge, Studien über die Entstehung der Nord. Götter- und Heldensage (’89), weist der Berührung der Wikinger mit Britannien und Irland im 9. Jahrh. die angebliche Beeinflussung der Edda durch christlichen und Griech. Mythus zu. Diese Hypothese nehmen an W. Golther, Les mythes et les contes des Germains du Nord (Moyen âge ’90, 34), und M. Bréal, Premières influences de Rome sur le monde Germanique (Jl. savants Sept.-Nov. ’89, auch sep.; vgl. RH 42, 188). Dagegen lehnt sie im Ganzen ab [Mo]gk, CBl ’90, 367, der aber die Achtung der Wikinger vor christl. Religion und Bildung selbst belegt: König Cormak von Munster verstand Griechisch, Latein, Hebräisch [?]. Bugge fand in Skandin. Texten Altirische Lehnwörter [R. Celt. XI, 496]. – E. H. Meyer, Völuspa, will christl. Elemente in den Mythus des Nordens nicht schon damals, sondern erst im 12. Jahrh. eindringen lassen. – B. Sijmons, Sigfrid, ZDPhil 24, 1. Die Nord. Nibelungensage wandere von Frankreich über Irland zu den Skandinaven, nicht erst im 9. Jahrh. und sei keine späte Neuschöpfung der Wikinger. – Vgl. o. p. 148 f.

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_158.jpg&oldid=- (Version vom 13.1.2023)