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Bonifaz; Alcuin. H. Hahn: Die Namen der Bonifaz. Briefe im Liber vitae Dunelm. (NA 12, 109), Domitian A VII f. 15–45, um 840, mit c. 3100 Namen [vgl. o. p. 144]. Die Gebetsverbrüderung kommt in England um 700 vor [vgl. Beda, V. Cuthb. II, 47] und wandert durch Bonifaz und Genossen nach Deutschland. Nach dessen Martyrium verbinden sich Engl. und festländ. Stifter enger. Anfangs wird gegenseitige Fürbitte in Briefen gewünscht, später durch Vertrag, auch für die Rechtsnachfolger, abgemacht. Auch Namenlisten der Freunde übersendet man dem Fürbitter, die von Verstorbenen bisweilen mit deren Todesdatum. Spuren solcher Listen nun zeigt Verf. im Durhamer Buch; erst dadurch gewinnt die Identification der Namen Wahrscheinlichkeit. [Es wäre dringend erwünscht, wenn der ganze Liber vitae ähnlich durchgearbeitet würde. Der Verf. ist allein dessen fähig. Dass in Namen hun mit win, ealu mit æl identisch sei, dürfte nur durch Verschreibung, nicht durch Abwandlung erklärt werden. Vgl. S. 152; 156.] – Ders. verzeichnet Literatur über die Ags. Mission im Frankenreich JBG ’86, II, 34; ’88, II, 11, 14, 20, darunter den Inhalt der DZG II, 199 angezeigten Schriften Traube’s und Nürnberger’s. Letzterer [vgl. eb. 518] hat ihn [u. V. Schultze, JBG ’88, IV, 43] von der Echtheit der Bonifazischen Predigten nicht überzeugt. – 0Nürnberger: Die dicta Bonifatii (ThQschr ’88, 287), gedruckt aus Hs. St. Gallen 146 (10. Jahrh.), verwandt mit den Predigten. – Ders., Analecta Bonifatiana (RQschr 1891, 28), trägt zu seinen Publicationen von 1881–8 Notizen über Authenticität und Hss. der Werke des Bonifaz nach, so über Ms. Vatican. Pal. 577 in Angelsächs. Schrift des 9. Jahrh. mit Röm. Concilien, Canones und Indiculus superstitionum. Im sog. Bonifaz’schen Festverzeichniss stehen ausser Aller Heiligen nur Feste, die auch sonst bei Gleichzeitigen vorkommen. Gegen die allerdings erst noch zu erweisende Authenticität der Beichtfragen spreche nicht die (nur angeblich erst spätere) Form. – Ueber Winfrid’s Verehrung in Devon s. DZG V, 454; VI, 114; über Bonifaz’ Bücher V, 461. – 0Schwalm, Boniface s. DZG IV, Bibl. 817; 2775. – 0D. Hupfeld, Bonifatius, Allg. Missions-Z. ’90, 447, 481. – 0L. v. Hammerstein, Winfried od. d. sociale Wirken d. Kirche, 3 Aufl.; vgl. ZKTh 14, 2. – 0E. M. Thompson, Boniface, in Stephen, Dict. nat. biogr. – A. S. Cook, Germans in England in the 8. cent. (Mod. long. n. ’89, 475): Liudger, Wizo-Candidus, Fredegis. – Jostes: Heliand (HJb XII, 76) sei zu Werden gedichtet und zwar (nach Windisch) 822–30; Werden war von dem Friesen Liudger gestiftet und wohl anfangs mit Utrechter Mönchen besetzt; da die Utrechter Schule nur eine Vorschule der Yorker und Liudger zu York gebildet war, erklären sich die Fries. wie die Angelsächs. Einflüsse im Heliand. – H. Jellinghaus (Jahrb. f. Niederdt. Sprachf. ’89, 61): Heliand habe nicht nothwendig Beda und Alcuin zu Quellen und gehöre ins 8. Jahrh. [Die Berufung auf Ebrard’s Iroschott. Mission verfängt nicht.] – F. Kluge (Paul, Grundriss German. Phil. I, 792) behandelt die Einführung Altengl. geistl. Wörter in Deutschland. – 0F. Picavet, De l’origine de la philosophie scolast. en France (Bibl. éc. hautes ét.; sc. relig. I. Par. 1889), vertheidigt Alcuin als den Vater der Französ. Scholastik und behandelt den Neuplatonismus im MA.; laut A. Gardner EHR July ’90, 588; ThLZ 1891, 91. – L. Palustre, Bull. Cr. ’89, 484, bezweifelt Rossi’s Annahme, dass

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_155.jpg&oldid=- (Version vom 12.1.2023)