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ant. Scotl. 23, 332; vgl. ebd.). Sie werden abgebildet und beschrieben; die Runen des einen Steines sind bisher räthselhaft; auf dem anderen steht: „Thurvaltr errichtete dies Kreuz – – –“, und ist ein Mann (Sigurd) mit einem Adler abgebildet. – J. R. Allen: The [95] early sculptured stones of the West Riding of Yorkshire (Jl. Brit. archl. assoc. 46, 156; 288) zeigen Scot., nicht Walliser, Kunsteinfluss, entstanden nach 627, wahrscheinlich nach 800, und vor 1100. Reicher ornamentirt als Durhamer Denkmäler um 675, bieten sie neben Flechtmuster auch Figuren aus christl. Symbolik, ferner (wie das Wiland-Kreuz zu Leeds) Nord. Saga und (bereits gedruckte) Inschriften, teilweise in Angl. Rune und Northumbr. Sprache. Sie finden sich an 27 Orten, stets in oder bei einer Kirche, fast alle in Flussthälern, zahlreich um Leeds herum, und beweisen das Dasein von Angl. Stiftern, von denen unsere Quellen schweigen. – Vgl. DZG V, 451 ff. – G. F. Browne, The Ruthwell cross (Ac. 8III90, 170), liest einige Buchstaben neu. – A. S. Cook, Caedmon and the Ruthwell cross (Mod. lang. notes 1890, 153), stimmt Bugge, dessen p. 494 ff. (in Brenner’s Uebersetzung) er ins Englische überträgt, im Widerspruche gegen Stephens’ Erklärung der Inschrift, bei. – Ders.: The date of the Ruthwell cross (Ac. 1III90, 153) liege frühestens um 950 [?] aus Gründen der Sprachgesch.; ebenso setzt Sophus Müller das Ornament später als 800 und wahrscheinlich um 975; Philologen und Inschriftforscher nahmen bisher 7.–8. Jahrh. an. – ?, The Ruthwell cross (Reliq. ’88, 85), folgt G. Stephens für Erklärung der Runen und J. Mc Farlan, „The Ruthwell cross“ für die Beschreibung. – K. Lentzner, Das Kreuz bei den Angelsachsen (Leipz. ’90, 28 p.), erkennt in den Kreuzen von Ruthwell und Bewcastle Ornamente unter Einfluss [?] der Kunst der Röm. Katakomben, vermittelt durch Benedict und Wilfrid. Er hält sie 670–700 entstanden. Er beschreibt die Sculptur genau, die Runen nach Stephens und Zupitza, berichtet den Streit mehrerer Gelehrten, ob das Kreuz im 7. oder 8. Jahrh. entstand und der Traum vom hl. Kreuze von Caedmon oder Cynewulf sei [ohne Entscheidung oder neue Gründe; s. u. p. 150 f.], und sammelt einige wenige Stellen über Kreuz-Verehrung bei den Angelsachsen aus „Helena“ u. Homilien. Zum Schluss übersetzt er metrisch „Das heilige Kreuz“. – H. Logeman, Ac. 23VIII90, 150, fand auf der Silberfassung eines Reliquiars der Brüsseler Kathedrale eine Angelsächs. Inschrift, die besagt, zwei Brüder hätten es für die Seele eines dritten Bruders anfertigen lassen. Hinten steht „Drahmal me worhte“. – Im Dom der einstigen Abtei zu Peterborough fand man einen Angelsächs. Grabstein, ornamentirt mit Bandverschlingung, die ein vierfaches Kreuz bildet; Archl. R. II, 258. – E. Dobbert recensirt GGA 1890, 865: A. Springer, Die Psalter-Illustr. im frühen MA., bes. Utrechtpsalter 1880. Die Angelsächs. und Fränk. Miniaturmalerei des 8., 9. Jahrh. lässt das bei den Byzantinern vorherrschende dogmatisch moral-theolog. Element zurücktreten, und stellt den Inhalt der Verse unmittelbar dar, mit Vorliebe den kriegerischen. Im Utrechtpsalter überträgt ein Angelsachse des 9. Jahrh. (Wattenbach weist die Schrift dem 8. Jahrh. zu, die Bilder dem 9.) wesentlich selbständig [?] einzelne Verse in Federzeichnungen, kannte aber auch ältere Röm.-christl. Kunst. Dobbert weist auch Benutzung Byzantin. Bilder nach. [Vom Kostüm scheinen mir

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_145.jpg&oldid=- (Version vom 12.1.2023)