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Beowulfsage ein Baldr-Mythos sei und, mit Köppel, Engl. Stud. XIII, 472, dass die Vorlage des Angelsächs. Epos Skandinavisch, die Sprache Dänisch beeinflusst, der christliche Umdichter und Vermehrer Cynewulf sei. Auch F. Holthausen, Litbl. Germ. Phil. ’90, 14, lehnt S.’s Ergebniss im wesentlichen ab: selbst dessen sprachliche Argumente, die Verzeichnisse poetischer Formeln, die Vergleichung vieler Sagen, alles höchst werthvoll an sich, beweisen nicht, was sie beweisen wollen. – Sarrazin (Engl. Stud. 14, 421) vertheidigt seine Localisirung Heorot’s in Lejre und seine Annahme eines Dän. Originalepos, das Kynewulf umgearbeitet habe. Beides leugnet nochmals Köppel (ebd. 427): Skandinavisch sei nur der historische Stoff der Sage, nicht ihre dichterische Verarbeitung. – Gegen ten Brink’s Beowulf (vgl. DZG II, 197; Köppel ZDPhil. 23, 113) hält R. Heinzel, Anz. Dt. Altth. XV, 153 Entstehung des Epos aus mehreren gleichzeitigen Liedern über dieselbe Begebenheit und damit die Wanderung durch Nord- und Mittelengland, für unbewiesen. Er warnt, aus heutigem Gefühl decretiren zu wollen, in welche Widersprüche oder Wiederholungen ein Angelsächs. Dichter nicht verfallen konnte. Analogieen fehlen für Altgerman. Einzellieder und für Contamination zweier Erzählungen mit Bewahrung des Wortlauts. [In Chroniken wimmelt’s von letzterer!] Für Identität der Geatas mit den Jüten spreche [?] der Name des Geaten-Königs Hređel, da die Jüten im Norden Hreiđgotar heissen. – H. Möller, Engl. Stud. XIII, 247, liefert in seiner Kritik eine bedeutende Weiterarbeit. Er hält zwar auch ferner strophische Natur der ältesten Theile noch in unserem Beowulf erkennbar, gibt aber Brink zu, dass Ein Ordner zwei Versionen contaminirte, dass die Gauten im Beowulf keine Jüten, die Jüt. Kenter, = Eutii, Yte (Widsith 26), nicht Dänisch sind. Nur möchte er die Heimath dieser, da sie zuerst in Britannien landeten, eher südwestlich neben die Frisen als in das fernere Jütland setzen [ohne Beweis]. – M. H. Jellinek u. C. Kraus: Die Widersprüche im Beowulf (ZDA 35, 265), meist nur scheinbar, beweisen nicht Verschiedenheit der Verfasser. Nur zum Grendelkampf erhelle Ursprung aus älterem Liede deutlich. Mindestens redigirt sei Beowulf von Einem besonnenen Dichter. – Ebert, Gesch. der Lit. des MA. III, 27, behandelt Beowulf [dies ist durch neuere Forschung überholt], Weitfahrt und Sänger’s Trost. – Ueber den Frisenkönig Finn, den das Altengl. Epos besingt und die Genealogie Altengl. Könige nennt, vgl. T. Siebs, in Paul, Grundriss Germ. Phil. II, 1, 494. – M. H. Jellinek, Zum Finnsburgfragment (Paul, Beitrr. G. Dt. Spr. XV, 428). Das Gedicht rede nur von Dänen; der König der Guthdene, der Volkshirt sei Hengest. Verf. bessert den Text und fasst die Handlung anders als Möller und Bugge.

Bekehrung; Kirche des 7. Jahrh. Vgl. DZG V, 425. – Von E. Churton. The early English church [deren 2. Aufl., N.-York 1842, zur Einführung brauchbar ist] erschien 0New ed. 1887. – 0A. D. Crake, Stories of the old saints and the Anglosaxon church. – 0Éd. Clausier, St. Grégoire le Grand (Lille ’87). – 0F. W. Kellett, Pope Gregory the Great and his relations with Gaul, Prize essay of Cambridge, ’89. – R. W. Church, Miscell. essays (’87); darin: 0Gregory I. [„geistvoll“ JBG ’88IV31.] – 0C. Wolfsgruber:

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_139.jpg&oldid=- (Version vom 12.1.2023)