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Wege, zunächst für einen räumlich begrenzten Bezirk zu einer klareren Auffassung von der Entstehung des Consulats zu gelangen.

Jene kleinen und kleinsten Bezirke, sie eben mögen den Ausgangspunkt der Erörterung bilden.




Die Grafschafts-Gerichte sind Gegenstand umfassender und scharfsinniger Forschung gewesen. Doch ist derjenige, dem wir für Italien das Beste darüber verdanken[1], auf Ermittlung kleiner Gerichtssprengel innerhalb der Grafschaftsjudicarien nicht eingegangen, und soweit der Verf. sieht, ist von jenen nirgendwo, die Rede.

Wie sich der Grafen-Gerichtsbezirk mit dem Umkreis der bischöflichen Diöcese zu decken pflegte[2], so deckte sich der Umfang jener kleinen Gerichtsbezirke mit dem des Pfarrsprengels[3]. Wir finden in dem Bereich unserer Forschung die „judicaria de plebe“ sechs Mal und für fünf verschiedene Ortschaften erwähnt[4]. Im Allgemeinen waltet allerdings der Ausdruck „territorium plebis“ vor, wie das Wort „territorium“ ja auch für den Sprengel des Grafengerichts sehr häufig an Stelle der Bezeichnung „judicaria“, oder „comitatus“ tritt.

Das Zusammenfallen von kleinsten Gerichtsbezirken und Pfarrsprengeln wird von selbst auf die Erklärung des sonst

  1. Ficker, Forschungen.
  2. Die Grafschaft Florenz war frühzeitig mit der von Fiesole vereint worden. (Erste urkundl. Erwähnung der Vereinigung 854 Aug. 17. Urk. im Spoglio Strozziano d. St.-Arch. Flor. II, 158.) – Sie umfasste somit zwei Diöcesen.
  3. Es sei darauf hingewiesen, dass in dieser Darlegung stets, wo Gegentheiliges nicht bemerkt, von Verhältnissen des Comitat Florenz-Fiesole oder der nächsten Nachbarschaft die Rede ist. Diese Einschränkung kann nicht an jeder Stelle besonders wiederholt werden.
  4. Judicaria de plebe S. Petri sito Sillano. 1018 März und dieselbe 1019 März. – Judicaria de plebe S. Stefani sito Campo Pauli 1021 Juni. Die Orte im Comitat Florenz. Die Urk. Arch. dipl. Flor., Proven. Passignano. – Ferner Judicaria de plebe S. Antonini de Socana 1038 (Spoglio d. Urk. v. S. Flora e Lucilla von Arezzo im St.-Arch. Flor.; Orig. Cap.-Arch. Arezzo). – 1040 Dec. Judicaria de plebe S. Casciani sito Stratiana. (Arch. dipl. Flor., Proven. Camaldoli). Die beiden letztgen. Orte im Comit. Arezzo. – Ferner noch 1107 Apr. 23 judicaria de plebe de Decimo im Luchesischen (Erzbischöfl. Arch. in Lucca A. B. 5).
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_025.jpg&oldid=- (Version vom 16.10.2022)