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Museen. Das Märkische Provinzialmuseum in Berlin wird voraussichtlich in der ehem. Waarenbörse untergebracht werden. – Das im Entstehen begriffene Braunschweig. vaterländ. Museum hat schon so viele Zuwendungen erhalten, dass Anfang Februar mit der provisorischen Aufstellung begonnen werden konnte. – Das histor. Museum in Frankfurt a. M. erfährt eine ansehnliche Vergrösserung durch Hinzuziehung des sogen. Leinwandhauses, welches mit dem A.-Gebäude, wo die Sammlungen jetzt untergebracht sind, durch einen Gang verbunden werden wird.

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Der Jahresbericht des Römisch-German. Centralmuseums in Mainz für 1889/90 gelangte im KBlGV v. Oct. (38, 90–92) zum Abdruck. Seitdem sind insofern wichtige Neugestaltungen vorgekommen, als die von der städt. Verwaltung zur Verfügung gestellten zwei neuen Säle bezogen wurden, in welchen die so reich vertretenen Alterthümer der Völkerwanderungszeit (Abth. 4 des Ganzen) Aufstellung fanden. Nach Beendigung dieser Arbeit hat die Erneuerung der übrigen Sammlungsräume und die Neuordnung der dort aufgestellten Alterthümer (von der Röm. Kaiserzeit an bis aufwärts in die Zeit vor dem nachweisbaren Gebrauch der Metalle) begonnen, für deren übersichtliche Anordnung jetzt der nothwendige Raum gewonnen ist. Die Hessische Regierung hat sich bereit erklärt, ihren Zuschuss von 1200 auf 3000 M. zu erhöhen. Durch zahlreiche verkäufliche Nachbildungen gibt das Museum bekanntlich, was für Unterrichtsanstalten von besonderem Interesse ist, seinen Schätzen die weiteste Verbreitung.

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Im Baierischen Nationalmuseum in München waren ursprünglich die Säle des ersten Stocks, welche die Wandgemälde enthalten, nicht zur Aufnahme von Sammlungen bestimmt; da jedoch der übrige Raum nicht ausreichte, mussten sie bereits vor langer Zeit dazu herangezogen werden. Jetzt ist das ganze Gebäude derart überfüllt, dass schon seit Jahren grössere Erwerbungen, darunter auch verschiedene Zuwendungen von privater Seite, nicht aufgestellt werden konnten; auch fehlt die genügende Sicherheit gegen Feuersgefahr. Daher tauchte in Landtagskreisen der Plan auf, bei passender Gelegenheit die Mittel für einen Neubau zu bewilligen; indessen hat sich dafür eine sichere Mehrheit nicht gefunden, so dass das Project fallen gelassen wurde. Man ist freilich der Ueberzeugung, dass dasselbe in Anbetracht der geschilderten Verhältnisse doch wieder aufgegriffen werden muss. – Demselben Museum haben neuerdings acht Münchener Bürger 5700 M. übergeben zur planmassigen Erweiterung der Sammlung von Baier. Volkstrachten und Baier. Volksalterthümern.

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Ueber den Sitz des Schweizerischen Landesmuseums haben Ständerath und Nationalrath sich bisher nicht einigen können. Der erstere entschied sich mit ziemlich erheblicher Mehrheit für Zürich (die Minderheit stimmte für Luzern), in letzterem behielt Bern mit wenigen Stimmen die Oberband, und beide Versammlungen blieben in viermaliger Beschlussfassung bei ihren Voten stehen; doch behielt sich der Nationalrath eine neue Abstimmung für die Junisession vor.

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 478. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_478.jpg&oldid=- (Version vom 24.12.2022)