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Festland. – 0E. Beauvois [vgl. DZG II, 504], Les Chrétiens d’Islande aux 9 et 10 s., Muséon VIII f. (’88 f.) studirt, laut Moyen-âge ’90, 212, das früheste Nordatlant. Christenthum: Skandinaven [? s. o. p. 169], in Schottland, Irland und auf den Hebriden bekehrt, gründeten seit 867 Colonien auf Island, die bis zum 10. Jh. christlich blieben. – K. Blind, Irische Spuren in Amerika (Voss. Ztg., Sonnt. 9XI90) behandelt Kelt. Seefahrersagen [die nicht hierher gehören; vgl. o. p. 457] und die Berichte der Isländer in Winland vom 10. Jh. über ein schon früher von Weissen besiedeltes „Gross-Irland“ weiter südlich. – 0G. Storm erklärte dies Gross-Irland für unhistorisch, 0E. Svensén für eine Bezeichnung der Bretagne, laut JBG ’88, III, 189; 295. – C. C. Grant, The Culdees, Scot. R. Apr. ’88, 217. Das Gael. Wort heisst Gottes Verlobter (Commendirter, Zinsbauer auf Herrengut). Es übersetze weder Servus Dei (Mönch) noch Deicola (Einsiedler, doch nicht immer) [dies, und dass die Culdeer weder Einsiedler noch Fortsetzer der Columba-Mönche waren, scheint mir vom Verf. gegen Skene erwiesen]. Die Culdeer waren nicht der früheste Iroscot. Clerus; ihr Name begegnet seit etwa 750. Von Columba’s Mönchen unterschieden sie sich schon dadurch, dass sie nicht kraft ihres Standes Seelsorge übten, wenn sie auch Pfarreinkünfte besassen und Beichtväter waren. Sie lebten in Conventen, mehr stiftsherrlich als mönchisch, und gingen vom 12.–15. Jh. meist in Canoniker auf. Sie waren theils Laien, theils in niederen Weihen, theils Priester, höchstens letztere vielleicht alle ehelos. Dass mehrere Häuser (deren man in Schottland 13, in Irland 9, in Wales 1, in Yorkshire 1 kennt) zur Congregation sich je verbanden, oder dass sie im Osterstreit auf Roms Seite traten, ist unerwiesen. Verf. stellt [ohne genügende Beweise] die Behauptung auf, sie zielten wesentlich auf Kirchengesang und Armen- und Krankenpflege und hiessen deshalb Gottes-Verwalter. Vielleicht sei der hl. Moling, Gründer von St. Mullin’s (Carlow), der 697 starb, ihr Stifter [?] – 0J. Jamieson, A histor. account of the ancient Culdees [?] of Iona, Popular ed. 1890.

Irische kirchliche Literatur. W. Stokes, Ac. 22III90, 207: Muirchu benutzte des Josephus Antiq. Juda. in der Vita s. Patricii (ed. Anal. Bolland. I, 576) zu der Nachricht, dass die Sächs. Königstochter Moneisen Gott erkannte aus vernunftmässigem Suchen nach dem Schöpfer der Natur, „Abraham secuta exemplum“. Also las der Ire des 7. Jh. Griechisch. R. Celt. XI, 370 findet das möglich. – Ders.: CΗΔΥΛΙΟC CΚΟΤΤΟC ΕΓω ΕΓΡΑΨΑ, auf einem Griech.-Latein. Psalter des 9. Jh.’s im Arsenal zu Paris, bezeichnet wohl den damaligen Dichter Sedul Scotus; R. Celt. IX, 108. – *E. Dümmler, Christian v. Stavelot (SB Berl. Ak. ’90, 940) nennt neben diesem die Iren Sedul und Johann Scotus als fast die einzigen Kenner des Griechischen im Karling. Kreise. Chr. benutzte nur Beda’s Commentar zu Lucas und suchte vergeblich den zu Marcus; der mache ferneres Commentiren überflüssig; p. 950. – A catalogue of the printed books and mss. in the library of the cathedral church of Lichfield, 1888. Unter den 30 Handschriften ist B. Chad’s [† 672] Evangeliar in Irischer Halbunciale um 720, früher dem Dom zu Llandaff, seit spätestens 960 Lichfield gehörig,

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 460. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_460.jpg&oldid=- (Version vom 5.1.2023)