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auch noch kurz Notiz genommen. Der Herausgeber behält während seines Römischen Aufenthaltes nur die allgemeine Leitung bei, während der eigentliche Sitz der Redaction in München verbleibt, wo Dr. G. Sommerfeldt den Herausgeber vertritt. Als ständiger Mitarbeiter ist Dr. J. Striedinger eingetreten.

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Von den Jahresberichten der Geschichtswissenschaft ist soeben Bd. XI (1888) ausgegeben worden. (Berl., Gärtner. xx 135; 459; 321; 254 p. 30 M.) Es ist mit diesem Bande, der wie schon die früheren J. Jastrow zum alleinigen Herausgeber hat, eine Aenderung in der Vertheilung des Stoffes eingetreten. Die bisherige im ganzen chronologische Eintheilung wurde durch eine mehr systematische ersetzt, und zwar traten an Stelle der bisherigen drei Hauptabtheilungen Alterthum, Mittelalter, Neue Zeit vier andere: Alterthum, Deutschland, Ausland, Allgemeines (darin auch Kirchen-G., Paläographie, Diplomatik). Die neue Einrichtung dürfte sich als praktisch bewähren. In mancher Hinsicht wäre freilich zu wünschen gewesen, dass die Abtheilung „Allgemeines“ lieber an der Spitze geblieben und die auf gewisse einzelne Länder bezüglichen Abschnitte des „Alterthums“ der Abtheilung „Ausland“ angegliedert worden wären. – Verbesserungen sind an dem neuen Bande vielfach wahrnehmbar, so besonders die etwas veränderte Druckeinrichtung, welche das schärfere Hervortreten der Disposition in den Referaten bezweckt. Was die Referate selbst angeht, so wird in erster Linie dasjenige J. Jastrow’s über Verf.-Geschichte 1887/88 (II, S. 376–453) die Aufmerksamkeit der Gelehrten auf sich lenken. Neu eingetreten sind Referate über Urgeschichte (Dr. R. Scheppig in Kiel), über Niederlande (Dr. Heeres im Haag), über England, Mittelalter (R. L. Poole u. W. H. Stevenson in Oxford); der lange vermisste Bericht über die Kreuzzüge erscheint wieder (von Dr. P. Richter); wesentlich umgestaltet und z. Th. erweitert sind die über Nordamerika und Islam. Von bisher fehlenden Referaten werden ferner für nahe Zukunft in Aussicht gestellt u. a. solche über Russland, Rumänien, Neugriechenland, über Südslaven, über China und Japan. Die Zahl der im Bande besprochenen Schriften beträgt „ungefähr 10 000“. Lücken entstanden durch diesmaligen Ausfall der Referate über Salier, Braunschweig-Hannover, Böhmen, Byzanz, Indien, Afrika. Sehr dankenswerth ist (IV p. 199–243) ein sehr exact gearbeitetes Verzeichniss der c. 1300 Zeitschriften, welche in letzter Zeit histor. Beiträge enthielten, mit Angabe von Herausgeber und Verleger. Auch ist das Verzeichniss der Siglen und Abkürzungen (IV, 244–253) sehr vermehrt, „consequenter durchgeführt und bereichert“.     G. S.

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Das 1. Heft der Zeitschrift des Vereins für Volkskunde (s. ’90, 174) ist kürzlich erschienen. (Berlin, Asher. 127 p. mit Abbildungen etc. à Jg. in 4 Heften 15–16 M.) Sie bezeichnet sich als Neue Folge der Zeitschrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft; letztere wird mit einem Generalregister über die erschienenen 20 Bände abschliessen. – Die neugegründete Z. wird eingeleitet durch einen Aufsatz des Herausgebers Prof. Weinhold, worin das Programm des Vereins für Volkskunde entwickelt und ein durchdachtes, werthvolles Schema für den Arbeiter auf diesem Gebiete gegeben wird; Prof. Steinthal, der Mitbegründer der

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_219.jpg&oldid=- (Version vom 22.12.2022)