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Waffenstillstand, Ruhe, Sicherheit, Schutz; Busse für Friedensbruch; Einfriedigung, eingehegter Raum, Bezirk. Neben ersterem Worte bei Heinzelein von Konstanz[1] und Martina von Hugo von Langenstein[2] das Wort vrit; als friet in den Chroniken der Deutschen Städte[3]. Hervorzuheben ist es in folgenden Formen: „vride bannen“ im jüngeren Titurel[4] und in der Rabenschlacht[5]; „vride swern“, „vride brechen“ im Schwabenspiegel[6]; „si ranc nâch satzunge êweclîches friden“ im Leben der hl. Elisabeth[7]; „gotes vride muoz mit eu sîn“ bei Apollonius von Tyrland[8]; „vierzec tage, daz was eines keisers vride“ in den Deutschen Predigten des 13. Jahrhunderts[9]; „wan ich ez klegelîche clage, daz dû mich niht mit vride lâst“ im Trojanischen Krieg von Konrad von Würzburg und „des rîche mit gemache stât und einen vrîen vride hât an liuten und an lande“ ebendort[10]; „ez sol chain rihter an dem gerihte sitzen, er habe den frid teusche bî ime geschriben“ in den Monumenta Wittelsbacensia[11], u. A.

In der modernen Sprache findet es sich einmal in der Bedeutung von Gegensatz des Kriegs = Waffenruhe, Aufhören des Kriegs; sodann = Ruhe, Stille, Gnade, Freude; endlich = Schirm, Schutz, Zaun, Gehege (Grimm[12] und Kluge[13]).

  1. ↑ Heinzelein von Konstanz, hrsg. von F. Pfeiffer. Leipzig 1852. (116. 5, 5.)
  2. ↑ Martina von Hugo von Langenstein, hrsg. von Keller. Stuttgart 1856. (43, 2.)
  3. ↑ Chroniken der Dt. Städte vom 14. bis ins 16. Jh. Leipzig 1862 ff. Bd. VIII S. 76, 9.
  4. ↑ Der jüngere Titurel, hrsg. von Hahn. Quedlinburg 1842. (910.)
  5. ↑ Die Rabenschlacht, hrsg. von Martin. Berlin 1866. (228. 469.)
  6. ↑ Der Schwabenspiegel, hrsg. von Wackernagel. I. Zürich 1840. (89, 5. 205.)
  7. ↑ Das Leben der heiligen Elisabeth, hrsg. von Rieger. Stuttgart 1868. (9028.)
  8. ↑ Apollonius von Tyrland, ged. von Heinrich von Neuenstadt. Gothaer Handschrift (14 968).
  9. ↑ Deutsche Predigten des 13. Jahrhunderts, hrsg. von Grieshaber. Stuttgart 1844–46. (2, 84.)
  10. ↑ Trojanischer Krieg von Konrad von Würzburg, hrsg. von Keller. Stuttgart 1858. (19 298, 16 903.)
  11. ↑ Monumenta Wittelsbacensia, hrsg. v. Wittmann. München 1857–61. (59, 32, a. 1255.)
  12. ↑ J. und W. Grimm, Dt. Wörterbuch. 1854 ff. unter Friede.
  13. ↑ Kluge, Etym. Wörterbuch der Dt. Sprache. 1884.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_005.jpg&oldid=- (Version vom 19.12.2022)
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