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andere widmen sich ausschliesslich der Localgeschichte. Die letzteren haben gewöhnlich ihren Sitz in einer Provinzialstadt und benutzen nur Localarchive, ihr Arbeitsgebiet ist daher auch ein sehr beschränktes. Man kann noch unterscheiden zwischen historischen Gesellschaften in eigentlichem Sinne und solchen, die mehr die archäologische Seite der Forschung betonen. Diese letzteren veranstalten Ausgrabungen, berichten über die erzielten Resultate und veröffentlichen Monographien über speciellere Fragen der Geschichte und Alterthumskunde ihrer Provinz. Mehrere lassen auch Sitzungsberichte, Chroniken und dergl. erscheinen. Einige erlassen selbst Preisausschreiben, die sich freilich fast immer ausschliesslich auf Belgische Geschichte beziehen[1].

Zeitschriften. Neben dem Bulletin de l’académie und dem Compte-rendu des séances de la commission royale d’histoire sind die wichtigsten Belgischen historischen Zeitschriften – abgesehen von den rein archäologischen – folgende: 1. Der Messager des sciences historiques, der zu Gent im Jahre 1823 gegründet ist und vierteljährlich erscheint. Derselbe hat viel dazu beigetragen, die Bekanntschaft mit der Landesgeschichte weiten Kreisen zu vermitteln. Zu seinen Redacteuren zählten: Warnkönig, Baron de Reiffenberg, Serrure, Altmeyer, Bakhuizen van den Brink, Borgnet, Gachard, Baron de Gerlache, Gérard, Baron Kervyn de Lettenhove, Baron de Saint-Genois, Stecher, Van der Haeghen, Voisin, Wauters, d. h. also die namhaftesten Belgischen Historiker. 2. Die Précis historiques, das Organ, in welchem die Jesuiten apologetische und religionsgeschichtliche Studien veröffentlichen. 3. Die Analectes pour servir à l’histoire ecclésiastique de la Belgique, eine Sammlung von werthvollen Documenten, Ineditis, die sich meist auf die Geschichte der alten Universität Löwen beziehen. 4. Die Annales de la société d’émulation pour l’étude de l’histoire et des antiquités de la Flandre, eine schöne Zeitschrift, welche sehr wichtige Arbeiten enthält. Ihre letzten Nummern brachten: die Geschichte des Seminars von Brügge von de Schrevel, den Codex diplomaticus Flandriae,

  1. Gedacht sei hier noch der früheren Société de l’histoire de Belgique. Dass sich dieselbe aufgelöst hat, ist sehr zu bedauern. Sie hatte in den Jahren 1858–1874 eine Reihe sehr wichtiger Abhandlungen zur Geschichte der Religionskriege in den Niederlanden während des 16. Jh. veröffentlicht. Andere Publicationen dieser Gesellschaft, die sich auf das 17. u. 18. Jh. beziehen, wären gleichfalls durchaus beachtenswerth, so die Mémoires de Pontus Payen, éd. par Henne; Die Troubles religieux de Valenciennes, von Paillard; Henri IV et la princesse de Condé, von Henrard; Le procès de F. Anneessens, von Galesloot u. s. w.
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 381. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_381.jpg&oldid=- (Version vom 18.12.2022)