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Toleto, den „albus cardinalis“, wie er als Cistercienser genannt wurde, beziehen kann[1]. Wie weit derselbe aber bei Gelegenheit des Unternehmens Konradin’s sich blossgestellt hat, um solche Anwürfe unseres Reimschmieds herauszufordern, lässt sich kaum ausmachen.

Die Angabe I Str. 33, 4 dass Manfred gefallen sei: „transiectus arundine“ stimmt mit Bartholomäus de Neocastro Cap. 7, Del Re II, 421: „ac telo percussus arundineo in oculo dextro prostratus sub petra Roseti cecidit vitam vomens“.

Die I Str. 35, 1 angewendete Bezeichnung Manfred’s als Pharao hat auch Papst Clemens IV. gebraucht[2]. Auch die Bezeichnung Karl’s von Anjou als Löwe: I Str. 35, 2 findet sich sonst bei Zeitgenossen[3]. Genaue Kenntniss der Verhältnisse Karl’s von Anjou verrathen I Str. 49 ff., in denen der Verfasser seine sanguinischen Hoffnungen bezüglich der künftigen Thaten des Sicilischen Königs im Orient zum Ausdruck bringt. Die Politik Karl’s hat bekanntlich den Osten in ausgedehntem Masse in ihr Bereich gezogen[4].

Richtige Kenntniss vom Hergang der Schlacht zeigt sich in beiden Dichtungen; vgl. I Str. 40, 4 „palma diu nutat“, und II Str. 14. 15.

Von sachlichem Interesse ist dann noch I Str. 40:

Pasimensis candidus utrosque salutat
In colorem rubeum se frequenter mutat.

Pasimensis ist sicher ein Verderbniss, dessen Endung wohl corrumpirt ist für amnis, wie mir Herr College A. Zingerle, dem ich für mehrfache Verbesserung des Textes verbunden bin, bemerkte. Derselbe billigt meinen Vorschlag zur Besserung der Verderbniss am Anfang des Wortes durch parvus. Bei dieser Emendation: parvus amnis statt Pasimensis böte die Dichtung einen weiteren Beleg, dass der die Heere trennende Wasserlauf nicht der Salto gewesen ist, während für den von Ficker nachgewiesenen Giessbach das Beiwort: candidus aufs beste passen würde.




Rhytmi de victoria Caroli.

Isti ritmi sunt de victoria regis Caroli[x 1].

1.
Letare Jerusalem, gaude plebs moderna

Exultentque laudibus agmina superna,

  1. Vgl. meinen Aufsatz Friedrich der Freidige u. s. w. in der Festschrift für G. Waitz S. 334.
  2. Schirrmacher, Die letzten Hohenstaufen S. 301.
  3. Vgl. den in Anm. 1 angezogenen Aufsatz.
  4. Vgl. Kopp-Busson, Reichsgeschichte Buch 5 S. 225 ff.

Anmerkungen (x)

  1. Cod. S. Gall. Nr. 1008 p. 102.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 332. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_332.jpg&oldid=- (Version vom 13.10.2022)