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mer mesires Erars de Valeri et auchun autre prendome. Cil furent avoec le roi“.

Genaueres über Erard’s Thätigkeit bietet Primatus S. 657 al. 23: „Et en ce temps Erart de Valleri, homme tres renomme et aucuns autres tres nobles Chevaliers retournoient de Jerusalem par les parties de Puille, qui vindrent la tout aussi comme se fust angres envoies de Dieu et vindrent en cele bataille, et se combatirent ce jour si fort, contre les anemis du roy, que par la victoire que il orent par la force de leur destre il devoient estre guerre donnes de Dieu et loës des hommes“. In dem Kampfe gegen Don Arrigo von Castilien ist es dann S. 661 al. 17 ff. Erard, der beim Anblick der fest geschlossenen Schlachtordnung der Gegner darauf aufmerksam macht, dass alles darauf ankomme, die Ordnung derselben zu lockern, um zum Kampfe Mann an Mann zu kommen, und der das dann bewirkt durch die Kriegslist einer verstellten Flucht, die er selbst mit ungefähr 30 Rittern ausführt mit dem glänzendsten Erfolg. Endlich erzählt dann noch Primatus S. 662 al. 12 die Geschichte, wie Erard dem im dichtesten Getümmel tapfer kämpfenden Gui de Montfort den verdrehten Helm zurecht rückt und zum Dank dafür von Monfort einen Schwerthieb bekommt, da derselbe ihn für einen Feind hält, der ihm aber glücklicherweise keinen Schaden zufügt. Montfort würde wohl noch weiter auf den hilfebringenden Freund eingehauen haben, wenn er ihn nicht an der Stimme erkannt hätte.

Fasst man diese in den wichtigsten Französischen Berichten über Erard gegebenen Nachrichten ins Auge, so könnte man zunächst geneigt sein, in ihnen eine Stütze für die gegen Erard’s Verdienste geäusserten Zweifel zu erkennen. Die zufällige Ankunft des Erard de Valery, der sichtlich ein weitberühmter Kriegsheld gewesen ist, und seiner Begleiter in Unteritalien hat sicher bei den Franzosen das freudigste Aufsehen erregt – vgl. des Primatus Ausdruck: „come ce se fust angres envoies de Dieu“ – um so mehr, als bei ihnen dem viel zahlreicheren Feind gegenüber jeder Mann kostbar war. Erwägt man das, so erscheint die namentliche Hervorhebung Erard’s allein gar nicht so auffallend, um viel Besonderes dahinter vermuthen zu müssen. Als besonderes Verdienst Erard’s würde man nach diesen Berichten gelten zu lassen haben, dass er die Notwendigkeit erkannt, die

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 312. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_312.jpg&oldid=- (Version vom 12.10.2022)