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von werthvollen, halb bedenklichen und ganz unnützen Beitragen. Dafür zahlt Deutschböhmen seine „historische“ Steuer wahrlich nicht! – Mögen diese Worte bei dem Vereine, dessen wahre Verdienste im Nachfolgenden überall gern anerkannt sind, auf fruchtbaren Boden fallen!

Wir wenden uns einer Uebersicht der wichtigeren Einzelleistungen seit etwa 1875, zunächst auf dem Gebiete der Quellenpublication und Quellenkritik, zu. Naturgemäss äussert sich der Mangel an öffentlichen Fonds und Subventionen nirgends empfindlicher als hier, wo die Beschaffung des Arbeitsmateriales gewöhnlich zu kostspieligen archivalischen Fahrten nöthigt, ohne dass sich aus nahe liegenden Ursachen eine materielle Entschädigung aus den Veröffentlichungen erhoffen liesse. Es muss aber hervorgehoben werden, dass die kaiserliche Akademie der Wissenschaften in steter rühmlicher Bereitwilligkeit bei der Mehrheit der grösseren Publicationen die Drucklegung übernahm und auch den Herausgeber mit einem Honorar einigermassen entschädigte, dass wenigstens in einzelnen Fällen sie und auch die Regierung Unterstützungen gewährte.

Zu nennen sind zunächst für die Landesgeschichte (neben den älteren Editionen von C. Höfler, Geschichtschreiber der Hussitischen Bewegung, 3 Bde., in den Fontes rerum Austriacarum I. Abth. Bd. II; VI; VII, Wien 1856–1866, noch immer in den wesentlichen Theilen unentbehrlich, ferner „Concilia Pragensia 1353–1413“, Prag 1862, und von J. Loserth, Die Königsaaler Geschichtsquellen, in den Font. rer. Austriac. I. Abth. VIII, Wien 1873, welche trotz Emler’s Neuausgabe in den Font. rer. Bohem. IV nicht überflüssig geworden sind), die Excerpta ex registris Clementis VI. et Innocent. VI. pp. etc., Innsbruck 1885, von E. Werunsky, als eine Ergänzung des Quellenmaterials für die Beziehungen Karl’s IV. zu den genannten Päpsten, im Vatic. Archive gesammelt und herausgegeben, dann die Veröffentlichungen A. Bachmann’s und H. Hallwich’s. Von ersterem erschienen die „Urkunden und Actenstücke zur Oesterr. Geschichte im ZA. K. Friedrich’s III. und K. Georg’s von Böhmen 1440–1471“, Wien 1879 (Font. rer. Austriac. II. Abth., Bd. XLII) und die „Briefe und Acten zur Oesterr.-Deutschen Geschichte im ZA. K. Friedrich’s III.“, Wien 1885 (Font. rer. Austriac. II. Abth., Bd. XLIV), beide stofflich Fortsetzungen von Palacky’s „Urkundlichen Beitrr. z. G. Böhmens u. s. w. 1450–1471“, Wien 1860 (Font. rer. Austriac. II. Abth., Bd. XX), und zum Theil auch Beiträge aus den heimischen Archiven enthaltend. H. Hallwich’s „Wallenstein’s Ende, ungedr. Briefe u. Acten“, 2 Bde., Leipzig 1879, bringt nicht bloss ein umfangreiches und wichtiges Material für jene hochinteressante Episode Oesterreichisch-Deutscher,

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_132.jpg&oldid=- (Version vom 27.8.2018)