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Die Kreuzpredigt des Jahres 1224 in Deutschland mit besonderer Rücksicht auf die Erzdiöcese Köln.
Von
H. Hoogeweg.


Mitten in den grossartigen Vorbereitungen zum Kreuzzuge war Papst Innocenz III. am 16. Juli 1216 in Perugia durch den Tod seiner Thätigkeit entrissen worden. Cencius Savelli, der unter dem Namen Honorius III. den päpstlichen Stuhl bestieg, widmete sich voll und ganz den Bestrebungen seines Vorgängers und hatte die Genugthuung, das von Innocenz begonnene Werk der Vollendung näher gerückt zu sehen. 1217 zogen die Kreuzfahrer aller Gegenden Europas dem Mittelländischen Meere zu, um von den Landungsplätzen Italiens und Siciliens, wie dies noch Innocenz angeordnet hatte[1], nach dem heiligen Lande zu gelangen. Doch die Hoffnungen, welche man auf das Unternehmen gesetzt hatte, erfüllten sich nicht. Das Heer, das sich bei Akka versammelt hatte, ging nach Aegypten hinüber, wo es nach mehr als einjähriger Belagerung sich der Stadt Damiette bemächtigte (1219 Nov. 5). Auf Anrathen des päpstlichen Legaten Pelagius Galvani, der sich die Oberleitung der ganzen Expedition anzueignen gewusst hatte, zogen die Christen im Juni 1221 aus der Stadt, um den Feind im eigenen Lager anzugreifen. Dieses Unternehmen misslang vollständig. Eingeschlossen auf einer Halbinsel, welche der Nil mit einem nach Osten sich

  1. 1215 Dec. 14 nach den Bestimmungen des Lateranconciles. Potthast, Reg. pont. Rom. 5012, vgl. auch 5048. Ennen u. Eckertz, Quellen II, 50.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_054.jpg&oldid=- (Version vom 5.12.2022)