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bei Schulz (die damals beliebtesten Vervielfältigungsweisen), noch die kleinen, unklaren Phototypien des Institutes Danesi zu Rom resp. die flott hingeworfenen Skizzen der 11 Mitarbeiter. Bindi kannte das Werk von Schulz. Von der Vorrede abgesehen, citirt er es, meist mit lobenden Worten (z. B. p. 42 u. a.), aber im Texte sehr spärlich und besonders da, wo er auf Irrthümer aufmerksam machen zu können glaubt (z. B. p. 206). Doch hat Bindi, der der Deutschen Sprache mächtig sein mag, wiewohl die wenigen, in den Fussnoten erwähnten Deutschen Worte und Titel fürchterlich verstümmelt sind, nur ungenügend die Denkmäler eingesehen; er hätte sonst viele Fehler vermieden. Am bedenklichsten aber ist, dass Prof. Bindi grosse Partien des Werkes von Schulz, und zwar je mehr nach dem Ende zu, um so unbefangener und umfassender, wörtlich übersetzt, ohne dies in den meisten Fällen zu sagen[1]. Oder er citirt Schulz, aber nur beiläufig, für eine bestimmte Stelle, während der Text einen grösseren Abschnitt enthält. Bisweilen gibt er Schulz’ Ausführungen (resp. die des Herrn v. Quast) mit Auswahl wieder, verkürzt, besonders ohne die Urtheile seines Vorgängers, die offenbar mit seiner eigenen kunsthistorischen Ueberzeugung nicht übereinstimmen. Auch Abbildungen sind Schulz ohne deutliche Angabe der Quelle entnommen; und doch weist er gerade auf die Unzulänglichkeit dieser früheren Reproductionen hin (Vorrede p. XXXIV f.). Ich habe diesen

  1. Man vergleiche: v. Quast [nicht Schulz] (p. 16) bringt eine Inschrift nach d’Avino cenni storici p. 534 unter Namhaftmachung der Quelle: d’Avino Annis millenis biscentum sexque quadrenis | his quos legisti sex bis quatuor addito Christi; | Ad bona non tardo cum Rainense Berardo | Instituente pie haec Matris fuit Aula Mariae | Cura tamen grandis Cleri fuit inde Joannis. | Per quem fundata jam pullulat aedificata. || – Weiter nichts, v. Quast ebenso, nur quadrenis, | his, quos legisti, sex – addito, Christi, (1272) [sic] | ad bona non tardo tum cum Rainense (?) [sic] Berardo | – matris – aula Mariae: | Cura – cleri (?) [sic] fuit – Joannis, – aedificata. || – Dazu die Vermuthung: „Berardus ist wohl ein Künstler, vielleicht der auf der Inschrift von 1280 in S. Pellino (vgl. unten) vorkommende.“ – Bindi p. 488 genau nach v. Quast mit gleicher Orthographie, Interpunktion, Klammern und – Fehlern, nur dass er Uncialbuchstaben anwendet, die weder das Original, noch v. Quast, noch d’Avino haben, und aus Versehen „pollulat“ schreibt. Ferner hat Bindi die Worte: „Questo Berardo sarà forse lo stesso artefice ricordato nell’ iscrizione del 1280 in S. Pellino?“ – Man vergleiche ferner die Beschreibung von Moscufo (jüngstes Gericht und Ambon der Kirche) Schulz p. 17 ff.; Bindi p. 511 ff. – Bei Pianella Bindi p. 532/33 = Schulz p. 22 (mit kleinen Veränderungen im Wortlaut). Die Inschrift bei Schulz (p. 23) copirt Bindi falsch, setzt dabei aber ein („sic“), was den Anschein erregt, als brächte er das Original. Auf der Tafel (Nr. 66–68), einer Zeichnung des Prof. Mignone, lautet die Inschrift
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 426. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_426.jpg&oldid=- (Version vom 17.9.2022)