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in Oxford, Mitarbeiter am Dictionary of christian antiquities. – Am 25. Nov. in. Genua Senator Em. Celesia, 68 J. alt, Univ.-Bibl., bekannter Genues. Localhistoriker. – Am 8. Dec. zu Antwerpen L. Ph. de Burbure de Wesembeck, 77 J. alt, fruchtbarer Belg. Kunsthistoriker, Mitarbeiter an der Biographie nationale belge. – Am 19. Dec. in Turin Vincenzo Promis, Director der kgl. Bibliothek daselbst, 42 J. alt (Nachrufe A. stor. ital. 5,176–82; R. stor. ital. 6, 935). – Am 20. Dec. in Paris E. A. E. Havet, 76 J. alt (Hauptwerk: Le christianisme et ses origines. 3 Bde. 1872–83). – Am 25. Dec. in Madrid Vicente de la Fuente, Prof. u. Rector a. d. Universität daselbst. Unter seinen zahlreichen Werken nennen wir: Hist. de las universidades etc. en España 1884–85; Hist eccles. de España (6 Bde.) – Am 27. Dec. zu Kopenhagen Pastor C. J. Brandt, 72 J. alt, Hrsg. Dän. Literaturdenkmäler, besds. des MA. – Ende 1889 zu Renardière bei le Mans Eug. Hucher, 75 J. alt, tüchtiger Prov.-, besds. Kunsthistoriker (vgl. RH 42, 225).

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Im Jan. 1890 in Pallanza (Lago Maggiore) der Diplomat Gust. Rothan, historisch durch Beiträge zur Zeit-G. thätig, s. Bibl. ’89, 976. 977. 2607. 3378. – Am 23. Jan. in Edinburg der Schottische Staatsheraldiker G. Burnett (Rotuli scaccarii regum Scotorum. Edinb. 1878). – Anfang Febr. Franc. Combes, ehem. G.-Professor in Bordeaux. – Am 4. Febr. in Parma Amadio Ronchini, Vorstand der Archive in der Emilia, Hrsg. der Monumenta ad prov. Parmensem et Placentinam pertinentia. – Mitte Febr. in Paris Gaston Feugères, Verf. litt. und hist. Abhandlungen (Erasme 1874 u. neuestens La révolution française et la critique contemporaine). – Am 13. Febr. in Nancy Louis Lallement, 55 J. alt Lothr. Prov.-Forscher (sein Buch aber Margaretha v. Anjou-Lothringen, Kgin. v. England, erschien 1855). – Am 22. Febr. in Mailand Gius. Morosi, 46 J. alt früher Prof. d. alten G. in Florenz (Arbeiten bsds. zur spätröm. G.). – Am 22. Febr. in Paris Ferd. Delaunay, 47 J. alt (schrieb u. a. über Philo v. Alexandrien).

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Wilhelm v. Giesebrecht †. Im Alter von fast 76 Jahren ist am 18. Dec. 1889 zu München Wilh. v. Giesebrecht gestorben. Geboren am 5. März 1814 zu Berlin als Sohn eines Prof. am Grauen-Kloster-Gymn., hatte er vom Vater neben dem Hang zum Lehren auch eine gewisse dichterische Begabung ererbt, die vielleicht nicht wenig dazu beigetragen hat, sein Hauptwerk populär zu machen. Nachdem er an der Univ. Berlin Philol. u. G. absolvirt hatte, wurde er mit 23 J. Lehrer am dortigen Joachimsth. Gymn. und blieb hier 20 J. lang, neben einer anstrengenden Berufsthätigkeit auf das eifrigste wissensch., insb. hist. Studien unter der Leitung und im Seminare Ranke’s sich hingebend, in dem zugleich mit G. die Leuchten unserer Wissenschaft, Sybel, Waitz, Dönniges, Hirsch, Wilmans, Köpke die krit. Methode erlernten. Erste Frucht dieser Uebungen war die Bearbeitung der Jbb. des Dt. Reichs unter Otto II., welche G. 1840 veröffentlichte. 1841 folgte die Wiederherstellung der Annales Altahenses, 1845 „De literarum studiis apud Italos primis m. aevi saeculis“, wozu er wohl durch eine Studienreise nach Oesterreich and Italien angeregt worden war. Aber bereits damals beschäftigte ihn der Plan zu seinem grossen Hauptwerke, der Gesch.

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_271.jpg&oldid=- (Version vom 28.10.2022)