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Von den drei Perioden enthält I (–1290) 200 und II (–1656) 237 Nummern. In Abschnitt I folgt die Anordnung der Büchertitel (auch Zeitungsnotizen) dem Alphabet der Verfassernamen, ohne Quellen und Darstellungen zu scheiden. Die Stellen in grossen Werken, die als Hauptthema oft ganz anderen Stoff behandeln, sind nach Band und Seite citirt. [Nachträge: s. DZG I, 182; ferner: Ric. Anesty; Girald Cambr. Instr. princ.; Wörterbücher für Archaismen und Folklore, z. B. Halliwell; das Schott. und das Anglonormann. Gedicht und Chaucer’s Priorin über S. Hugo; an Engl. Darstellungen: C. Gross, Disraeli, Merryweather; zum 18. Jh.: Schaible, Deutsche in Engl. 427 über Falk; Concilien u. a. Kirchenrecht, z. B. Haddan u. Stubbs, Wilkins. Und kein Geschichtschreiber der Englischen Juden dürfte festländische Werke – z. B. Stobbe’s, Endemann’s, Roscher’s, Neumann’s – über Geschichte des Rechts, namentlich der Kirche, der Wirthschaft und der Juden im Allgemeinen übersehen: waren doch die Juden und die christlichen Ansichten über sie damals international.] Ist schon dieser Theil des Buches als erster Versuch lebhaft anzuerkennen, so noch mehr die Einleitung über Englisch-Jüdische Urkunden: A) Die Judenrollen im Staatsarchiv: 1. die des Exchequer of receipt beschrieb Schwab (Revue des études juives XI, 256); 2. die des Exchequer of pleas 1219—1286 sind noch unregistrirt; 3. von des Queen’s remembrancer Memoranden, von Heinrich II. bis nach 1290, liegt hs. Register im Rolls house, Calendar 22. 4 u. s. w.; B) Einzelurkunden im British Museum; C) in Westminster abbey; D) Zerstreutes. In diesem Wegweiser konnte natürlich nur die Zeit und ganz ungefähr der Inhalt der Acten-Convolute angegeben werden. [Vgl. auch Rye, Records p. 188 f., und besonders Gross, in den Papers (s. folg. Art.) S. 212–5.]


Papers read at the Anglo-Jewish historical exhibition, Royal Albert hall, London 1887. (Publ. of the Anglo-Jewish histor. exhib. 1.) Lond., Jewish Chronicle, 1888. 8°. 304 p.

Darin p. 20–52: Jos. Jacobs, The London Jewry, 1290. Das Judenviertel lag laut beigegebener Karte zwischen der heut noch Old Jewry gen. Strasse, Cheap [d. h. Markt], Woodstreet und Guildhall. Der Name, in Rouen Juiverie, stammt wie die Engl. Judenschaft aus dem Franco-Normannischen. Bei der Vertreibung fielen die Lond. Judenhäuser dem König heim. Dieser liess sie taxiren und vergab sie durch in Ms. Lansdowne 860 vorhandene Patente; der jährliche Werth, zusammen 65 £, schwankt bei dem einzelnen Haus zwischen ½ und 12 £. Die etwa sechs Synagogen, die hinter einander in London bestanden, wurden fast alle in Kirchen verwandelt. Allein die Juden hatten Grundbesitz nicht zu Eigenthum (sie konnten nicht Homagium dafür dem König leisten noch empfangen), sondern erwarben ihn als Pfand von zahlungsunfähigen Schuldnern, und behielten ihn nur so lange es dem König beliebte. Vom Friedhof erhielt sich der Name Jewin garden [Lyrestowe, das Vf. in dem Document von 1290 dafür findet, ist damaliges Englisch: Todesstätte]. Von den 1290 vertriebenen 15 060 Juden waren etwa 2000 Londoner; im ganzen sassen Juden in etwa 120 Orten Englands.

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_198.jpg&oldid=- (Version vom 4.1.2023)