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Antoinette de Bourbon. Nicht dasselbe lässt sich von Charles Buet’s Werke: François de Lorraine[1] sagen. Es ist ein ohne Forschung geschriebenes Pamphlet.

Auf die Religionskriege bezieht sich noch das Buch von Aug. Bernus: Le Ministre Antoine de Chandieu (1534–1591)[2]. Es ist eine interessante Studie über das Leben eines Pfarrers aus dieser Zeit, nach seinem unedirten eigenhändig geschriebenen Tagebuch, das 1563 begonnen und bis zu seinem Tode fortgeführt wurde. Die Études sur les Pays-Bas au 16e siècle von Louis Wiesener[3] umfassen 3 Hauptabschnitte: Karl V. und seine Verwaltung Flanderns (1516–55); die Anfänge Philipp’s II. (1555–59); Margaretha von Parma und das Ministerium Granvella (1559–64). Dieser letzte Theil ist der wichtigste und der detaillirteste. Es ist ein interessantes Buch, wenn man dem Verfasser auch vorwerfen kann, nur gedruckte Quellen herangezogen zu haben. – Ungerecht wäre es, wollte man nicht zum Schluss die vortreffliche Uebersetzung des Janssen’schen Geschichtswerkes von E. Paris[4] erwähnen.

2. Das 17. Jahrhundert. – Wenn man von der Erzählung des Streites zwischen d’Epernon und Sandis absieht, für welche der Verfasser Schriftstücke benutzt hat, die der Abbé Allain dem erzbischöfl. Archive von Bordeaux entnahm, so ist der Duc d’Epernon des Marquis de Dampierre[5] nur eine Apologie d’Epernon’s auf Grundlage der von seinem Sekretär Girard geschriebenen Lebensgeschichte.

In einer Reihe von Broschüren, die sich auf denselben d’Epernon beziehen, haben Mireur und Abbé Cazauran die Annahme einer von ihm am 24. Febr. 1546 zu Pignans (Vars) geschlossenen morganatischen Ehe mit Anna von Monier erörtert. Mireur scheint Recht zu haben, wenn er die Möglichkeit der Thatsache leugnet.

Wie die vorigen Werke, beschäftigt sich das Buch Douarche’s: L’Université de Paris et les Jésuites aux 16e et 17e siècles[6] besonders mit einer Uebergangsperiode. Ohne etwas wesentlich Neues über diesen vielbehandelten Gegenstand zu bringen, hat der Verfasser die vorhandenen Arbeiten umsichtig und methodisch verwerthet und sie nach Bedürfniss vervollständigt. Douarche hat vortrefflich die biegsame Zähigkeit geschildert, welche die Haupteigenschaft

  1. Lille, Desclée. 8°. 390 p.
  2. Paris. 8°. 132 p.
  3. Paris, Hachette. 8°. [Vgl. Bibl. ’90, 446.]
  4. L’Allemagne et la réforme. [Vgl. Bibl. ’89, 4812.]
  5. Paris, Picard. 1888. 8°. ix 352 p. 7 fr. 50.
  6. Paris, Hachette. 1888. 8°. [Vgl. Bibl. ’89, 3671.]
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_03_171.jpg&oldid=- (Version vom 25.10.2022)