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(Düss. 1888) bezweifelt mit Unrecht, dass 719 Bonifaz zuerst aus Rom abgesandt wurde, wiederholt aber, dass Ine die Schola Anglorum[1] und den Romschoss eingesetzt[2] habe. Die Verbindung beider Stiftungen untereinander und mit Ine wird erst seit dem 13. Jh. berichtet. Den Empfehlungsbrief für Tatwin spricht Verf. richtig Gregor II. ab, doch ohne ihn sonst anzuzweifeln, und den Jaffé ² 2156 verwerthet er nicht. – H. Grisar, Die christl. Inschriften Roms im früheren MA. (ZKTh 1889, 99), weist nach, wie Aldhelm, Bonifaz und Alcuin röm. Inschriften kannten, und Aldhelm’s Verse dort angebracht wurden, in Anknüpfung an De Rossi’s Inscr. christ. Romae VII. saec. antiquiores II. (1888). Die Grabschrift Ceadwalla’s von Wessex, die u. a. Ermold Nigellus benutzt, und die Gregor’s I. erklärt S. 125. Ueber die Sylloge röm. Inschriften, die Beda und Aldhelm benutzten, s. S. 150. – Dass Eddi Stephan des Sulpic Vita Martini [vgl. oben I, 180] benutzte, behauptet M. Manitius, NA XV, 195. Allein die angeführten Worte entstammen vielmehr der Vita s. Cuthberti, wie Raine, in der neuen Ausgabe des Eddi, Historians of York (Rolls Ser. 1879) I, 2 längst angab. – Ein (angelsächs.-?) irisches Evangeliar, das einst Tours gehörte, beschreibt Delisle, Catal. des mss. Libri et Barrois, Par. 1888. – Ueber angelsächs. Hss., die Bonifaz und seine Schule herüberbrachte, handelt Schepss, Die ältesten Evangelienhss. der Würzburger Univ. Bibl. [vgl. oben S. 506] S. 22 f., 30 f. – „Die angebliche Unechtheit der Predigten des hl. Bonifatius“ hält Nürnberger (NA XIV, 111) durch Hahn nicht bewiesen. Bonifaz’ Briefe an Eadburg und Ecberht zeigen seine Thätigkeit als Prediger. Die Predigten benutzen Beda nicht, weil sie verfasst seien, bevor Bonifaz ihn las, zeigen anderen Styl als die Briefe, weil sie sich an Ungebildete, Neubekehrte wenden, sprechen nicht von Rom, weil Bonifaz zuerst Heidenbekehrer, dann erst hierarch. Organisator sei. In den 15 Sermonen fehlt mancher Zug des Bonifaz, vielleicht weil er in den übrigen Predigten gestanden habe. Doch werde ihm üble Laune überhaupt mit Unrecht vorgeworfen. – Erscheinungen von 1886 über angelsächs. Dichter in latein. Sprache, besonders insofern sie karolingische Poesie beeinflussten, bespricht Hahn, JBG IX (1889) II, 28. Er sammelt auch S. 30 die in biograph. und theolog. Lexicis verstreuten Artikel über Angelsachsen

  1. Dies, hier aus [sog.] Matth. Westmonast. (Ende 13. Jhs.) citirt, entstammt Rog. Wendover. Nach Malmesbur. Reg. II, 109 war Offa der Stifter.
  2. Im 12. Jh. erzählt. Gegen beide Nachrichten Mon. Germ. SS. XXVIII, 21. Huntingdon IV, 21 datirt den Romschoss von Offa, Malmesbur. Pont. 179 von Aethelwulf, beide mit theilweisem Grund.
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 518. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_518.jpg&oldid=- (Version vom 29.11.2022)