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Walliser und Iren; dann schmäht er wieder die Angelsachsen, die er als Kelte Sachsen nennt. Ein phantastischer, theatralischer Zug kommt dazu; und wie sein Freund Walter Map spielt er in der hohen Gesellschaft manchmal eine lustige, fast närrische Rolle, die ihm ein freies Wort erlaubt.] Joly zeigt, wie einige der Kämpfe Girald dienen, um auch in literarischer Fehde zu glänzen, wie dessen Urtheile einander durchaus widersprechen [bisweilen je nach den Adressaten], er dürfte auch die Anklage gegen Heinrich’s II. irische Politik nicht einfach übernehmen, noch seine Sittenpredigt, überhaupt seinen Charakter allzu ernst fassen. [Bernardus Silvestris ist der Dichterphilosoph von Chartres, nicht Bischof von St. David’s; S. 66, Z. 21 lies: Hubert Walter. Zu G.’s Glaubwürdigkeit vgl. Heinemann, MIÖG IX, 134.] Das äussere Leben Girald’s [vgl. Mon. Germ. SS. XXVII, 395], besonders der Kampf um St. David’s [am besten in Haddan and Stubbs, Councils I. 378–452] scheint einer Fortsetzung vorbehalten.


Hch. Krautwurst, Layamon’s Brut verglichen mit Wace’s Roman de Brut in Bezug auf die Darstellung der Culturverhältnisse Englands. I. (Bresl. Diss.) 1887. 8°. 32 S. Der Engländer erscheint roher, gröber in den hier allein behandelten Tafelsitten als der etwa 40 Jahr ältere Normanne (um 1155), den er übersetzt. Bei Speise und Trank entscheidet die Fülle, nicht die Feinheit; Fleisch überwiegt; Pferdefleisch zu essen gilt bereits als ungeheuerlich; von Vögeln aber geniesst man viele jetzt verschmähte. Trunkenheit ist überaus häufig; man trinkt neben Wein: Bier, Ale, Meth, Most aus vielerlei Gefässen – unter denen das Horn schon fehlt –, auch gläsernen. Aus Handbüchern und – recht wenigen – Quellen derselben Zeit zieht Verf. zu jenen beiden Dichtern einiges Ergänzende heran.


Walter Rye, Records and record searching: A guide to the genealogist and topographer. London (Stock) 1888. 8°. IV, 204 S. Der unermüdliche Herausgeber englischer, besonders Norfolk betreffender[1], Urkunden beschenkt uns mit seinen unschätzbaren Notizen, die er in einem Vierteljahrhundert emsigen Forschens gesammelt über Dasein, Fundort, Druck, Register, Literatur, Benutzungsgelegenheit der Archivalien und über manche darstellende Quellen seit der Eroberung[2]

  1. Die drei zu Norwich erschienenen Werke „Pedes finium rel. to… Norfolk from 3 Richard I. to [1216]“ 1881, „A short calendar of the Feet of fines for Norfolk in the reigns of Richard I., John, Henry III. and Edward I.“ 1885, und „A short calendar of the Feet of fines for Norfolk in the reigns of Edward II. to Richard III.“ 1885, habe ich nicht gesehen.
  2. Für
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 482. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_482.jpg&oldid=- (Version vom 27.11.2022)