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die Legende ist für die Königsfamilie Kents und deren Klosterstiftungen werthvoll. II. Dagegen in Westsachsen vor 995 begonnen und bald nach 1013 vollendet ist die Aufzählung der Heiligen und ihrer Grabstätten über ganz England hin, welche des Werkes zweiten Theil bildet. Sie ist wichtig für Hagiographie und durch die, zum Theil einzige, Erwähnung angelsächs. Orte und Flussnamen. – Ich habe Namensverzeichniss, Erklärung möglichst jeder Person und Ortslage, und deutsche Uebersetzung, wo das Angelsächs. in der Versio nicht vollständig erschien, zugefügt. [Nachtrag zu XIV10; Von Hs. Stow 960 gibt Facsimile Paleographical Society, 2 ser., Nr. 16 f.]


Acta sanctorum Hiberniae ex cod. Salmanticensi nunc primum integre edita opera Car. de Smedt et Jos. de Backer e soc. Jesu, hagiographorum Bolland.; auctore et sumptus largiente Jo. Patr. marchione Bothae [Bute], Edinb. et Lond., Blackwood. 1888. 4°. IV, 975 Sp. Die hier genau abgedruckte, lücken- und fehlerhafte Hs. des 14. Jhs., jetzt Brüssel 7672/4, gehörte dem irischen Jesuitencolleg zu Salamanca, dann den Bollandisten, die den Inhalt grossentheils in Acta SS. benutzten oder Colgan für „Acta SS. Hiberniae“ mittheilten. Die jetzigen Herausgeber geben von den 48 Stücken als ungedruckt: Acta Brandani [S. 113, 759, 954], Cierani Cluanensis [vgl. Hardy I, 126], Columbae Hiensis, Finani Kinnitiensis [6. Jh.], Caineci [11. Oct.], Colmanelli [Hardy I, 210], Columbae de Tirdaglas [6. Jh.; durch seine Todtenerweckung bekehrt sich „in Britannia rex Saxonum cum plebe sua“, S. 449 – wohl ohne jeden historischen Kern], Laurentii Dublinensis [† 1181 zu Eu, nur einige dortige Wunder], Flannani, Laisriani-Molassii, † 640 [18. Apr.], Coemgeni [3. Juni], Lugidi [4. Aug.], Mochullei [12. Juni]. Doch war auch darunter vieles schon excerpirt oder in anderer, z. Th. ursprünglicherer, Form bekannt. Die Her. bringen Inhaltsauszüge am Rande, Indices der Orte und Personen und Druckstellen der Acta SS.; aber jede Jahrzahl (für einen Zeitraum vom 4. bis 12. Jh.!), jede Bemerkung zur Kritik oder Erklärung fehlt, auch was aus früherer Literatur (z. B. Acta SS. oder Hardy I) leicht abzudrucken gewesen wäre. Da von nichtkeltischen Heiligen nur Katharina von Alexandria vorkommt, so ist die Zusammenstellung von oder für Iren gemacht, und zwar schwerlich von dem unwissenden Schreiber. Dessen Vorlage aber kann frühestens im letzten Jahrzehnt des 12. Jhs. vollendet sein. Wie von Hagiographen immer, sind die frühesten Jahrhunderte am reichsten vertreten, vom 12. ist Bernhard’s Malachias aufgenommen. Unter dem Ungedruckten habe ich für englische oder deutsche Geschichte nichts bemerkt, als in der fabulosen Biographie Flannan’s [des ersten

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 466. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_466.jpg&oldid=- (Version vom 26.11.2022)