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Weil er gefolgt der Böhmen Rath,
So hat er jetzt den Spott zum Schad.
Was ihn’ die Böhmen fürgenommen,
Und sonst nit konnten überkommen,
Da brauchtens dein Hülf, o Pfalzgraf,
Als wie der Katzen Hülf der Aff.
Hast dich verbrannt, als wie die Katz,
Lass dich jetzt blasen in die Datz.

(Sch. p. 238.)     

Auch das „Böhmisch Jaghörnlein“ klagt die Böhmen der Treulosigkeit an; hier ruft der Pfalzgraf:

Zwanzig und etlich König
Vor mir habt ihr erwählt,
Darunter seind gar wenig,
Ein oder zween, gezählt,
Den ihr nicht habt gelogen,
Oder mit Schwert verfolgt
Mich habt ihr auch betrogen,
Glück dem, der mir nachfolgt.

(O. p. 82.)     

Wenige Lieder nur geben, wie gesagt, dem Pfalzgrafen selbst Schuld an seinem Unglück, und beschuldigen ihn des Ehrgeizes und der Hoffart, wie das nachstehende:

O Ehrgeitz, du verfluchte sucht,
Hie sieht man dein vergiffte frucht,
Die Ehr und Würd machst manchem süss,
Biss er kompt andern vnder d Füss.
Wie ansehlich wie zierlich wol
Wie dapffer alles Glücks so vol
War Pfaltzgraf Friderich zuvor,
Ehe das jhn Hoffart hebt empor.

(Germ. Mus. Nürnberg.)     

Auch im „Pfalzgräfischen Körauss“ wird ihm Uebermuth vorgeworfen:

Hie ist der Pfältzisch Köhrauss gar,
Vnd mennigklich wirdt offenbar,
Was Friderich so vnbesunnen
Mit seinem vbermuet gewunnen.

(Germ. Mus. Nürnberg H. B. 422.)     

Aehnlich in „Des Pfalzgrafen Urlaub“:

O Friedrich, wärst ein Pfalzgraf geblieben,
Nit Hochmuth getrieben,

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Bd. 2 (1889). Mohr, Freiburg i. Br. 1889, Seite 407. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_407.jpg&oldid=- (Version vom 2.12.2022)