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Der vor hett auf dem Haupt ein Chron
Hat jetzt kaum ein gantz Hemet an,
Helf Gott dem armen Friderich
Er kompt doch nimmer vber sich.[WS 1]

(a. a. O.)     

In einem anderen Liede tritt ein holländischer Weber im Namen „der Städt, sammt unsrem ganzen Land“ zu ihm und übergibt ihm als Geschenk eine Webe Leinwand mit den Worten:

Theils ist schön bleich, darum so weiss,
Zu Hemmedern taugts für die Läuss,
Theils wirds zu Facinetlin taugen,
Dass ihr damit wischt eure Augen,
Wenn ihr das Königreich beweint,
Das euch vor diesem ward vermeint,
Oder wanns euch den Schweiss austreibt,
So ihr zu lang beim Spielen bleibt,
Auch wenn man euch mit Reden sticht,
Man gibt hie Stich, die bluten nicht,
Sie treiben oft, anstatt das Blut,
Heraus den Angstschweiss unterm Hut,
So nehmt alsdann die Leinwat zart,
Wischt eur langs Haar und kurtzen Bart.

(Sch. p. 104.)     

Spottend heisst es im Liede: „Des Pfalzgrafen Urlaub“ von ihm:

Die Fassnacht warst du König der Schellen,
Im Sommer thätst ein Laubkönig dich stellen,
Von wegen deiner Kinder,
Ein Eichelkönig warst du im Herbst,
Drinn alles verderbst,
Herzkönig war im Winter
Dein Hinter.

Denn als du gsehen das bairische Schwert,
Hast du dem Feind den Rucken gekehrt,
Dein Herz fiel in die Hosen,
Auch fiele von dir viel anderer Raub,
Schell, Eichel und Laub,
Bringt dir der Winter Rosen?
Magst losen.

(Sch. p 273.)     

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Diese Flugschrift im Volltext bei Wikisource: Deß gwesten Pfaltzgrafen Glück und Unglück
Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft Bd. 2 (1889). Mohr, Freiburg i. Br. 1889, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_400.jpg&oldid=- (Version vom 2.12.2022)