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utcunque his paucissimis sermonibus explicavimus, depositionem videlicet, qua anima celos penetravit, insuper et dedicationem basilice atque translationem ipsam confessoris Christi Eloquii memorabilem.“ Es war also ein dreifaches Fest, das am 3. December gefeiert wurde, das der Grablegung, der Kirchweih und der Translation des Heiligen. Da der Geschichtsschreiber nun die Translation des hl. Eloquius durch Forannan vornehmen liess, so schrieb er ihm auch die Consecration der Basilica zu. Beides wurde mit Hilfe apokrypher Quellen und eigener Ausschmückungen zu einem stattlichen Lügenwulst aufgebauscht, von dem, soweit Forannan der Veranstalter war, auch nicht ein Wort wahr ist.

Waitz hat darauf aufmerksam gemacht, dass in der Translatio in den Analectes, die er allein kennt, das Kloster Waulsort gar nicht genannt ist[1]; indess heisst es in der bei Surius gedruckten Fassung S. 770: delatum est sancti viri corpus ad hanc praesentem ecclesiam Wualciodorensem[2], so dass hierin wenigstens der Chronist entschuldigt ist, wenn er die Nachrichten der Translatio auf Waulsort bezieht. Zusatz aber der Historia ist es, dass man ihn erst bis zur Basilica b. Michaelis brachte, wo er bis zum Jahrestage seiner Grablegung, dem 3. December, ruhte. Da erst erfolgte die Ueberführung nach Waulsort. Als Grund dieses Aufschubs wird angegeben, dass in Grigny, wo der Heilige ursprünglich ruhte, jährlich an diesem Tage zahlreiche Volksmassen zusammenströmten, und letztere Thatsache wurde wenigstens wieder der Translatio S. Eloquii entnommen[3]. Dieses Fest wollten Graf Eilbert und Forannan durch die Uebertragung erhöhen; die Bevölkerung der Provinz, in welche der Heilige gebracht werden sollte, wurde aufgefordert, seine Ankunft festlich zu erwarten. In dem Ort Romedenne soll nun der Andrang so gross gewesen sein, dass man die Gebeine niedersetzte; Eloquius habe sich aber nicht eher wieder in die Höhe heben lassen, als bis der Herr Widerich von Falemagne

  1. SS. XIV, 515, Note 2.
  2. Zusatz von Surius?
  3. Translat. S. Eloq. Analectes V, 347. Ad cujus etiam postmodum sacre depositionis sollemnitatem, que celebratur tertio nonas decembris, consueverat circumquaque venire singulis annis maxima populi frequentia, deferens secum devotissime vota, que voverat, sua.
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 377. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_377.jpg&oldid=- (Version vom 7.1.2019)