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der dem Typus seines Pathen Aelfred folgt. Daneben werden b) nachweislich vor 905, schöne Denare „S. Eadmundi“ († 870) geprägt von zum Theil fremden Münzern, auch Franken wie Beringar, Hlodovicus, Milo, Rather, Remigius, Robert, Walter. Im 10. Jh. hat ausser Wessex kein Herrscher angelsächsischen Blutes mehr gemünzt und kein englischer Staat ausser Northumbrien. Dieses (VI.) prägte a) kupferne Stycas ohne Brustbild. „Stück“, Schatz, Pfennig allein bezeichnen Münzen, alle übrigen ags. Geldnamen, wie Schilling[1] u. s. w., nur Rechnungswerthe[2]. Die Kupfermünzen beginnen α) bei den Königen etwa 670, bei den Erzbischöfen von York um 734, laufen β) neben silbernen um, enthalten selbst zum Theil Silber, sind den Sceattas verwandt, bezeichnen aber, seitdem Südengland zum Pfennig übergeht, northumbrische Selbständigkeit und enden erst mit der nordischen Eroberung Yorks 867. Die Wikinger-Könige führten einige Jahre später hier b) Silberpfennige ein, die α) sie 874–954 – als die frühesten skandinavischen Münzpräger – anfangs nach fränkischen (erst im 10. Jh. nach westsächsischen) Mustern prägen. Diese fremden Herrscher übermitteln ein Gepräge König Aethelred’s II. von Northumbrien (von ca. 844) an Irland und Skandinavien zum Vorbild für deren erste Münze. Viele Münzen Cnut-Guthred’s zeigen „Quentovici“ (Étaples) und „Cunnetti“ (Condé?) als Prägeort und Karl’s des Kahlen Monogramm. β) Die zu St. Peter [York] geschlagenen Pfennige gehören etwa der Mitte des 10. Jhs. an. Kurz vorher begegnen uns auf Northumbriens Münzen die Wörter „cununc“ und „minetres“, während anderwärts ausser Namen nur lateinische Inschriften und zwar, abgesehen von „rex“ und „monetarius“, fast nur kirchliche Wörter vorkommen. – Für die Geschichte des Costüms bemerke man unter den Münzbildern: Schwert, Pfeil und Bogen, Wimpel, für die Paläographie das Keilförmige der Schrift seit etwa 850; die ältesten ags. Texte könnten hier datirte Namensformen finden, die freilich (z. B. „Edilredd“ um 845 mit „Eilred“) wechseln, als wären sie durch Jahrhunderte sprachlicher Abschleifung getrennt[3].


Alph. Bellesheim, Gesch. der kathol. Kirche in Schottland I. 400–1560[4], Mainz 1883. Zum erstenmal, und daher willkommen,

  1. Die Etymologie „Abschnitt“, nämlich vom Edelmetallring, ist bestritten.
  2. Vf. folgt hier nur Schmid, G. der Ags.
  3. Vergl. Sige-Semund, Dege-Daiemond; aber Huđhere kann nicht absichtlich statt Guđhere stehen.
  4. II reicht bis 1878.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_204.jpg&oldid=- (Version vom 24.11.2022)