Seite:De DZfG 1889 02 197.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Legende von Cornwall[1], welche ein Glaubensmotiv unterschob, bedarf aber einschneidender Kritik[2]. Ein angefügter Hymnus meldet: „Hildebertus rex Franciae Locum auxit Melori“; daraus folgert Plaine: Melor starb vor 711[3]. – S. 193: „Passio s. Mononis“, eines scotischen Missionars in Nassogne im 7. Jh., macht Scotia zur „insula inter Angliam et Hiberniam“, auf die sie den Ruhm Irlands aus Beda überträgt, entstand also kaum vor dem 12. Jh.[4], dem die Hss. angehören. – VI, S. 16: „Vita s. Bertuini“, der im 7. Jh. in England geboren und Bischof[5] war und zu Malonnes verehrt wird. – S. 72: „Epistola“ von H[oof?] erklärt den Besitzer des Wiener Livius saec. V für den Frisenapostel Swithberht, Willibrord’s Genossen. – S.77: „Vita s. Samsonis Dolensis [um 550[6]] ed. Fr. Plaine“, verfasst von einem Bretonen und benutzt von mehreren Biographen Samson’s, z. B. a) einem Dol’schen Dichter vom Beginn des 10. Jh.s[7], dessen Werk hier erscheint; b) Baldric von Dol, dessen Prolog abgedruckt wird; c) der in „Acta SS. Juli VI 573“ nach Mabillon veröffentlichten Vita. Diese Untersuchung ist wichtig, beansprucht jedoch nicht Vollständigkeit[8]. – S. 305: „The lyfe of St. Wenefreide a. D. 1401“[9], mittelenglische Predigt aus Hs. Stonyhurst s. XVII, inhaltlich z. Th. nach der lateinischen Vita[10] und werthlos. Der Herausgeber übersah den Druck in Hearne’s Peter Langtoft I, p. CXCVI in früherer Sprachform. Es folgen Wunder der Wenefreda im 16., 17. Jh.


Bernhard ten Brink, Beowulf. Untersuchungen. [Quellen und Forsch. zur Sprach- und Culturgesch. der german. Völker; hrsg. von ten Brink, Martin, Schmidt. 62. Heft.] Strassb. 1888. 8°. VIII,

  1. Vergl. Hardy I, 39 f.; Haddan and Stubbs, Councils and eccl. doc. I, 36.
  2. Vielleicht bietet Fredegar zu a. 577 den historischen Kern. Nicht gesehen habe ich: Le Gouvello, Vie de S. Méréal ou Méloir, Redon 1880.
  3. Daru, Hist. de Bretagne I, 179 setzt 799, aber offenbar nur durch diese Legende [mittelbar] beeinflusst.
  4. Auch sind Herigeri Gesta Tungr. citirt. H[older]-E[gger] im N. Archiv XII, 234: „im XI. Jh. wohl im Kloster St. Hubert in den Ardennen geschrieben.“
  5. Englische Quellen gedenken seiner nicht.
  6. Vergl. über diesen Südwalliser Haddan I, 149; II, 1, 75 f.
  7. S. 117. Hieraus erhellt Abfassung vor 900; auch ist II, 21 vor Ankunft der Normannen geschrieben. Nach 600, da Gregor I. benutzt ist; vergl. auch II, 11 „multis annis“.
  8. Viele Hss. ausser den von Plaine genannten bei Hardy I, 141.
  9. Die Sprache hat der Schreiber modernisirt.
  10. Acta SS. Nov. I, 709 und Hardy I, 179 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_197.jpg&oldid=- (Version vom 24.11.2022)