Seite:De DZfG 1889 02 038.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ein Menschenalter Florentinischer Geschichte.
(1250–1292.)
Von
O. Hartwig.


(Fortsetzung.)
V.

Die im Jahre 1267 nach dem Sturze König Manfred’s unter Beihilfe seines Besiegers nach Florenz zurückkehrenden guelfischen Verbannten setzten sich aus verschiedenen Gruppen zusammen. Zu ihnen gehörten vornehme guelfische Adliche, welche die Siege König Karl’s mit erfochten hatten und die theilweise um so leidenschaftlichere Gegner der gestürzten Regierung waren, als sie Familien entstammten, die ihrer Tradition nach ghibellinisch gesinnt waren. Ganz begeisterte Anhänger des Papstes waren natürlich die Mönche und Geistlichen, welche das dem Geruche der Ketzerei verfallene Regiment mit besonderem Hasse verfolgten. Aber auch zahlreiche Kaufleute und wohlhabende Bürger, welche das Brod der Verbannung gekostet hatten und die Treppen Fremder auf und nieder gestiegen waren, kamen in die ersehnte Heimath zurück. Nicht als ob zu diesen viel niederes Volk gehört hätte. Unter den Kaufleuten und Banquiers, welche sich jetzt wieder des Anblicks von „San Giovannis Hürde“ erfreuten, befanden sich auch Sprossen adlicher Geschlechter, welche die Noth zu tüchtigen Geschäftsleuten gemacht hatte, denn „bisogno fa produomo“. Ausdrücklich wird der grosse Aufschwung, welchen Florenz im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts in commercieller Hinsicht nahm, mit der Vertreibung der Guelfen aus der Stadt

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_038.jpg&oldid=- (Version vom 3.12.2022)