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werden, können wir, rückwärts gewandt, nur ein ganz kleines Stück übersehen, vor uns liegt dichter Nebel: Richtung und Ziel, Quelle wie Mündung sind unserem Blicke gleichermassen verborgen. Wir wissen weder, von wannen wir kommen, noch wohin wir gehen. Nur die Bewegung, in welcher wir und alles um uns sich befindet, fühlen wir, aber den Bewegenden sehen wir nicht. Auch die Geschichte vermag den Schleier nicht zu heben, der das Räthsel des Daseins umhüllt, und es wäre Schwärmerei und vermessener Wahn, da von Gesetzen zu sprechen, wo wir bescheiden kaum von Wahrnehmungen und beschränkten Erfahrungen reden können.

Es ist eine ganz scharfe Linie, welche Wissen und Glauben, empirische Erkenntniss und religiöse Vorstellung scheidet, – im Interesse beider liegt es, dass sie weder von hüben noch von drüben überschritten werde.



Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_02_037.jpg&oldid=- (Version vom 27.8.2018)