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Florenz und Neapel hat Herr Prof. Mommsen bei Gelegenheit einer im Frühling 1888 unternommenen Reise selbst verglichen, die französischen, soweit dies nicht schon durch Herrn Prof. Wilh. Meyer geschehen war, und die englischen in diesem Frühjahre. Die Acten der römischen Synoden aus der Zeit Theoderich’s sollen der Ausgabe beigefügt werden. Ausgedehntere Untersuchungen, die mit derselben zusammenhängen, sind im Neuen Archiv niedergelegt worden. Der Druck des Cassiodor wird im nächsten Sommer beginnen, im Anschlusse an den der Chroniken.

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Für die Abtheilung Scriptores hat Herr Dr. Krusch den 2. Band der Scriptores Merovingici, über dessen Inhalt schon berichtet wurde, durch Hinzufügung der Register vollendet, nachdem diese durch die Theilnahme des Herausgebers an den Cassiodorarbeiten sich lange verzögert hatten. Für die noch fehlenden Merowingischen Heiligenleben, deren Umfang auch bei manchen Beschränkungen, aber mit Einschluss einiger älterer Stücke, auf zwei Bände veranschlagt werden muss, wird der Herausgeber im Spätherbst oder Winter die schon länger geplante Reise nach Frankreich antreten.

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Die Fortsetzung der alten Reihe der Scriptores in Folio wurde Herrn Dr. Holder-Egger zu selbständiger Ausführung übertragen. Herr Dr. E. Sackur, welcher seit dem 1. October 1888 als Mitarbeiter an die Stelle des Herrn v. Heinemann getreten ist, leistet ihm hierbei Unterstützung. Vollendet ist die 2. Hälfte des 15. Bandes, dessen Register zum Theil noch Herr v. Heinemann vorbereitet hatte, und es sind damit die Nachträge zu den früheren vorstaufischen Bänden zum Abschlusse gelangt. Neben dem Herausgeber betheiligten sich an der Arbeit zumal Herr Dr. Sauerland in Trier und die Herren Wattenbach, Weiland und Perlbach. Von bisher unbekannten Stücken verdienen u. a. die Lebensbeschreibungen der fünf Einsiedler von Bruno von Querfurt und des Abtes Gregor von Burtscheid und kurze Annalen aus Laon und St. Vincenz zu Metz Erwähnung. Der Druck des 29. Bandes ist so weit fortgeschritten, dass seiner Vollendung vielleicht schon im Laufe des Jahres entgegengesehen werden kann. Die Hs. der Annales Hannoniae des Jacques de Guise zu Valenciennes soll in Verbindung mit anderen Reisezielen von Herrn Dr. Sackur verglichen werden. Gleichzeitig wurden die Vorbereitungen für den 30. Band fortgesetzt, für den Herr Dr. Simonsfeld im vergangenen Frühjahre einige Vergleichungen in Oberitalien ausgeführt hatte. Dieser, ebenso wie der 31. Band, ist für die Italienischen Chroniken der staufischen Zeit vorbehalten und muss deshalb mit ihm zugleich in Angriff genommen werden. In dem 30. Bande stehen die umfangreichen Werke Sicard’s nebst dem Chronicon Regiense und Salimbene’s in Aussicht, im 31. einige z. Th. poetische Schriften von allgemeinerer Bedeutung, wie das Carmen de Gestis Friderici I, Ligurinus, Petrus de Ebulo, Relationen über den Frieden von Venedig, denen die anderen Quellen in landschaftlicher Anordnung folgen würden. Ungemein wünschenswerth vom kunstgeschichtlichen Standpunkte aus wäre eine vollständige Veröffentlichung der etwa fünfzig geschichtlich werthvollen Bilder der Berner Handschrift des Petrus de Ebulo.

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[Octavausgaben.] Von dem durch Herrn Holder-Egger bearbeiteten

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 472. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_472.jpg&oldid=- (Version vom 29.7.2023)