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der historische Leser vermisst moderne Interpunction, Hervorhebung der Eigennamen durch grosse Anfangsbuchstaben, Inhaltsauszüge am Rande, Unterscheidung des Abgeleiteten durch kleineren Druck. Den Quellennachweis in der Vorrede möchte man genauer wünschen. Gelegentlich der Auszüge deutscher Stücke in Monum. Germ. hist. XXVIII, 663 konnte ich neuere Forschungen anführen, einiges nachtragen und Zweifel an einheitlicher Verfasserschaft widerlegen.

The story of England by Robert Manning of Brunne, a. D. 1338. Ed. from mss. at Lambeth palace and the Inner Temple by Fred. J. Furnivall Part I. II (Rolls Series) Lond. 1887. 8°. XXIII und 846 S. – Nur die ersten 16 630 Verse bis a. 689 werden hier, und zwar zum erstenmal vollständig, herausgegeben. Für den späteren, zuletzt historisch wichtigen, Theil der Reimchronik bleibt man auf Hearne’s Ausgabe angewiesen. Also nur für das 14. Jahrhundert, z. B. für dessen Anschauung von der Vorzeit und für Robert’s Quellenkunde wird die Geschichte einiges aus Furnivall’s Text notiren können: das Ags. Recht gilt vom Festland herstammend 16 574; Englands Volk ist wie der Adel schönhäutig und wohlriechend 14 886; die Namen England und Scarborough werden nach Thomas of Kendal und Meister Edmund fabulos erklärt; der weitaus meiste Stoff entstammt aber aus Wace, der Rest, den Furnivall durch einen Punkt vor der Linie auszeichnet, fast ganz aus Dares Phrygius, Beda, Galfrid von Monmouth, und namentlich Peter von Langtoft[1]. Aus Furnivall’s Einleitung: der Gilbertiner[2] Robert Mannyng aus Bourne reimte 1303 zu Sempringham, nach fünfzehnjährigem Aufenthalt, „Handlyng synne,“ (aus einem französ. theolog. Gedicht), dessen sittengeschichtlich wichtigen Inhalt Furnivall hier verzeichnet[3]. Robert sah auch einmal zu Cambridge vor 1306 den [späteren Schottenkönig] Bruce bankettiren, er reimte 1338 zu Sixhills[4] die vorliegende Chronik; ob er auch die Meditacyuns verfasste, bleibt unentschieden. Hierüber und über manches andere Literarische gewährt deutsche Forschung[5]

  1. Vergl. Mon. Germ. XXVIII, p. 648.
  2. Dass er Novizenlehrer gewesen, scheint mir unbewiesen, dass Laienbruder, höchst unwahrscheinlich: Robert’s Sprachen- und Literaturkenntniss und v. 14 837 sprechen dagegen.
  3. Er edirte es 1862.
  4. Brymwake, früher als Robert’s Kloster genannt, ergab sich als falsche Lesung.
  5. Körting, Grundriss Engl. Lit. 119, 123; ten Brink, Engl. Lit. 372; Anglia IX, 43, 622.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 467. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_467.jpg&oldid=- (Version vom 12.11.2022)