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über das Gemeinland ertheilt hat, nach dem Niemand ohne seine Erlaubniss Weiden (dehesas) anlegen soll[1]. Dass damit keine Aufmunterung zum Anbau beabsichtigt war, zeigen die kurz vorhergehenden Capitel des Gesetzes, nach denen die Alcalden beackertes Weideland wieder den Hirten übergeben und sogar die erzielten Früchte durch das Vieh vernichten lassen sollten[2]. Es wird auch nicht verboten, Ackerland in Weide umzuwandeln, sondern aus dem Gemeinland eine umfriedete Privatweide anzulegen, für deren Benutzung der Eigenthümer ein Pachtgeld erhob[3]. Karl hat also keine Neuerung eingeführt.

    3. Buches, auf den Haebler sich bezieht, ganz anders geordnet. Die Erlasse Karl’s, die in den späteren Ausgaben unter dem Jahre 1532 im 4. Gesetz stehen, bilden hier das erste unter dem Titel: Emp. D. Carlos y Da, Juana; es provision acordada en el consejo dada por instruction a los alcaldes entregadores. Despues que su Mag. resumio en si la provision de alcaldes entregadores y los proveyo letrados, se mudo en algunas cosas esta provision. Nur das capitulo 24 trägt die Ueberschrift: El mismo emperador y Da. Juana en Segovia año 1532 pet. 53 (vergl. Cortes IV, 551 f.). Danach scheint in den späteren Ausgaben das ganze Gesetz ins Jahr 1532 versetzt zu sein.

  1. Nueva Recop. III, tit. 14 ley 4 cap. 28. In der Ausgabe von 1598 heisst es in ley 1 cap. 8: Otrosi que qualquier o qualesquier que hizieren dehesas sin nra. licencia y mandado, que peche 300 mrs. de la misma [corriente] moneda y la dehesa sea deshecha. … mas que las vengan a pedir ante nos los que las uvieren menester. Haebler sieht hierin den Beweis, dass das Ackerland damals nicht genügte (p. 33). Mit besserem Grunde hätte er aus dem Erlass eines solchen Verbotes den entgegengesetzten Schluss gezogen.
  2. Nueva Recop. III. tit. 14 ley 4 cap. 22 u. 24. In der Ausgabe von 1598 heisst es an den entsprechenden Stellen: ley 1 cap. 3 … prendan a los que hallaren, que las [dehesas etc.] cerraron y labraron… Y ansi mismo deshagan los que hallaren acrecentados en las dhas. dehesas sin nra. licencia. – Cap. 4 … lo que ansi hallaredes arado, rompido, sembrado, lo deshagays y reduzgays a pasto comun como de antes estava; y si alguna [dehesa etc.] estuviere sembrada y nacido en ella lo sembrado, proveed luego, como los ganados del dho. concejo de la mesta y otros qualesquier los coman y pazcan libremente todo ello.
  3. Das Wort dehesa, altspan. defesa, kommt vom mittellateinischen defensa (Diez, Etymologisches Wörterbuch der romanischen Sprachen. 5. Ausgabe II b s. v.). Und so erklärt denn auch das diccionario de la lengua castellana por la real academia española (12. Ed. Madrid 1884) dehesa als parte o porcion de tierra acotada destinada regularmente para pasto de ganados; und nach Salva (Nuevo diccionario de la lengua castellana) ist
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 409. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_409.jpg&oldid=- (Version vom 19.11.2022)