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oder den allgemein literarischen Zeitschriften (Athenaeum, Academy, Notes and Queries) veröffentlicht: jetzt bietet die English historical review, tüchtig redigirt und mit einigen trefflichen Aufsätzen, einen Sammelpunkt. Aber auch hier findet man keine Quellenuntersuchung und das englische Mittelalter zurückgesetzt gegen andere Perioden. Noch immer soll drüben die Geschichte zum Theil der Politik oder der allgemeinen Bildung dienen: freilich veredeln sich diese beiden offenbar durch eine Verbindung, die der systematischen Entwicklung strengster Wissenschaft nach deutscher Auffassung wenig förderlich erscheint.

Mit um so wärmerer Bewunderung wird man nun zu jenen einzelnen Forschern aufblicken, die, wie es ihr Volk fordert, nur das vollendete Kunstwerk der Oeffentlichkeit überreichen, zahllose Vorarbeiten aber, die bei uns viele Zeitschriftenbände füllen würden, nie herausgeben. Das jetzt leitende Werk, Stubbs’ (jetzt Bischof von Oxford) Constitutional history, enthalt z. B. eine Fülle an Ergebnissen von uns verschwiegenen Untersuchungen; ein anderes Buch, in dem er mehr in seine Werkstatt zu blicken erlaubt, Haddan and Stubbs, Councils and eccles. documents III, wird dagegen noch immer nicht, wie es sollte, als einzige wissenschaftliche Grundlage angelsächsischer Geschichte benutzt. Da sich also der Fortschritt der Forschung oft in kleinen Anmerkungen und Vorreden zu Quellenausgaben verbirgt, ist er durch schnelle Charakterisirung einiger Hauptwerke nicht nachzuweisen. Die allgemeine Orientirung, wie sie mit der Redaction jeder Forscher wünschen wird, zieht daher Referent vor, nicht in eiligster Verfolgung der wichtigeren Erscheinungen seines ganzen Referatsgebietes, sondern in freierer Anknüpfung an eine Besprechung, durch Berücksichtigung auch der einige Jahre zurückliegenden Literatur, wenigstens je in Einem Gebiete, zu ermöglichen. Um so schneller soll der Leser künftig unter den Notizen wenigstens die Titel der hervorragendsten Publicationen, in einer, soweit es die leidige Rücksicht auf den Raum gestattet, systematischen Auswahl erfahren.

Aus brieflichen Anfragen, die zu beantworten sich Referent auch ferner gern bereit erklärt, folgt, dass die Angabe der unserem Dahlmann-Waitz und Wattenbach etwa entsprechenden, freilich nicht entfernt gleichkommenden, Werke über Literatur- und Quellenkunde des englischen Mittelalters manchem deutschen Historiker willkommen sei. In Gardiner and Mullinger, Introduction to the study of English history 1881,[1] bringt letzterer dankenswerthe Angaben

  1. Bei all’ meinen Literaturangaben ist, wo nichts Gegentheiliges bemerkt, Format 8°, Bandzahl 1, Verlag bei engl. Titeln London.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_175.jpg&oldid=- (Version vom 11.11.2022)