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1385, Kulm 1386, Köln 1388, Würzburg 1403, Leipzig 1409, Rostock 1419, päpstliche Stiftungsbriefe erbeten worden und für keine ein kaiserlicher, ebenso für Löwen in Flandern 1425 und in Ungarn und Polen für Krakau 1364 und 1410, Fünfkirchen 1367, Ofen um 1389 und 1410/11.


3. Formular der päpstlichen Privilegien für Universitäten im 14. Jahrhundert.

Um eine Anschauung davon zu gewinnen, dass vieles in diesen Universitätsprivilegien nur formelhaft wiederholt wird, dem man leicht eine zu grosse Bedeutung beilegt, wenn man nur ein einzelnes derselben benutzt, und um die Bedeutung der Abweichungen besser zu würdigen, empfiehlt es sich zunächst, eine grössere Anzahl und im besonderen die von Clemens VII., Urban V. und Urban VI. erlassenen Stiftungsbriefe zusammen zu betrachten, also die für Prag, Wien, Krakau, Fünfkirchen, Heidelberg, Kulm, Köln und Erfurt, denn diese 8 Bullen gleichen sich in der Anlage und haben auch wesentlich den gleichen Vorrath von Worten und Wendungen. Sie zerfallen in zwei Hauptabschnitte: die Begründung (A) und die Bewilligung (B), und es begegnet, dass eine Bulle in dem Abschnitt A der einen, in B der anderen näher steht. Die Bewilligung (B) beginnt in all’ diesen 8 Bullen mit der Formel authoritate apostolica statuimus et (ac) etiam ordinamus.

In der Begründung (A) lassen sich folgende Bestandtheile unterscheiden: 1. Eine Einleitung, welche von der Aufgabe des Papstes handelt, die Studien zu fördern. Sie beginnt: In suprema(e) dignitatis apostolicae specula, endet liberaliter impertimur und lautet in allen jenen Bullen bis auf unbedeutende Aenderungen wörtlich gleich, so dass sie gegenseitig zur Besserung des Textes benutzt werden können.

2. Die Erzählung von der Bitte um ein Generalstudium. Sie beginnt regelmässig: Cum itaque sicut nuper pro parte (so Krakau, Fünfkirchen, Wien, Heidelberg), in Prag etwas anders: Nuper si quidem pro parte. In den Briefen für Erfurt und Köln fehlt diese Erwähnung der Bitte. Dieser Abschnitt enthält gewöhnlich die Mittheilung, dass die Stadt zum Studium geeignet sei, aber oft auch noch anderes und zeigt häufiger Verschiedenheiten, als andere Theile der Bulle.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1889, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1889_01_131.jpg&oldid=- (Version vom 10.11.2022)