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Frühlingsfieber schüttelte Bracke.

In seinen Blicken sproß, neu erlöst, die Blume der Welt.

Sein Atem duftete hyazinthen.

Er griff mit den Händen nach den Wolken.

Seine Füße rannten über die Berge.

Ich will mich mit der Welt versöhnen. Der Menschen Bruder sein. Wie leicht ist es, gut zu sein und Gutes zu tun! Welche Seligkeit, Verzeihung zu erlangen! Welch größere, sie zu gewähren! Ich werde meinen Brüdern dienen im Anschauen der Vollkommenheit und meiner Schwestern frommer Hüter sein.

Grieta ist tot. Die Kurfürstin ist tot. Ich rufe ihre Angesichter vergeblich vom Himmel. Laßt mich eure Geister beschwören und fächelt mir aus den Winden eure Verzeihung zu!

Mein Vater, du bist noch auf der Welt: ehe ich kam, warst du Welt, und wieder bist du es nun, da ich in Friede und Frühling scheiden soll. Du hast mich erzeugt, du hast mich erzogen, was wäre ich ohne dich. Jahrzehnte habe ich dich vergessen, zum

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_255.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)