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weder von Euch noch von jemand anderem. Ich will nur mich selbst, und mich dünkt, dies sei schon zuviel, da ich nur darum in dies Gewitter und in dieses Gebirge gekommen.“

„Ich glaube, wir haben denselben Weg“, sagte der andere. Seine Stimme klang wie die Glocke des Kirchturms gestern Nacht in Brackes Traum. „Ich will in die Höhe.“

Sie schritten nebeneinander.

Bracke hörte einen Vogelschrei über sich in den Lüften, und er sah, daß eine Eule den Schritt des andern hoch zu seinen Häupten begleitete.

Der Wald wich und schrumpfte in sich zusammen. Verkrüppelte Kiefern waren seine letzten Verkünder und Herolde. Dann hörten auch sie auf, im Winde zu tönen, und Knieholz wucherte wie riesiges Moos über den Felsen.

Sie hatten den Kamm erreicht.

Die alte schlesische Baude lag wie ein Klotz feuchtes und faules Holz im Nebel.

Sie wandten sich der Koppe, der Spitze des Gebirges, zu.

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_251.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)