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Bracke wanderte nach Schlesien und ins Gebirge hinein. Ohne andere Kleider, als die er auf dem Leibe trug: ein schmutziges Hemd, eine braune, zerrissene Joppe, eine blaue Soldatenhose dritter Garnitur, die in Hirschberg in der Herberge ein Soldat im Spiel an ihn verloren hatte.

Ruine Hermsdorf fiel bröckelnd aus dem Horizont.

Es dämmerte.

Als es dunkel wurde, sah Bracke auf der Ringmauer der Burg einen feurigen Reiter galoppieren.

Er wanderte in den Wald.

Warmbrunn lag plötzlich vor seinen Schritten. Hinter den geschlossenen Läden des Kurhauses klang Gelächter und Glaserklirren.

Ein Fenster im zweiten Stock öffnet sich.

Licht fiel über die Straße. Eine dunkle Gestalt lachte in die Nacht.

Bracke schlief im Wald unter einer Tanne ein.

Ihm träumte, die Tanne wäre ein Kirchturm

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_244.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)