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Dies ist mein Rat, den ich euch gebe: aus Menschenliebe – frei und ohne Entgelt.

Geht nun nach Hause. Grabt. Gehabt euch wohl.“

Und damit stieg Bracke von der Kanzel und wandelte mit dem Totenkopf unter dem Arm in den Ratskeller, wo er ihn sich mit rotem Wein füllen ließ und austrank in einem Zuge.


In Crossen war die Stelle eines Nachtwächters zu vergeben.

Da bat Bracke, man möge ihn in solchen Dienst nehmen.

Er habe vierzig Jahre des Tages gewacht, und wünsche nun auch einmal des Nachts zu wachen und aufzumerken, wie es nachts auf der Welt aussehe, indem er pünktlich und gewissenhaft die Stunden zähle und rufe von abends neun bis morgens sechs.

Man zog ihm Kappe und Mantel an, schnallte ihm einen Degen um, gab ihm Stock, Horn und ein Stundenglas in die Hand. –

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_225.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)