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schließlich stand das Wasser bis in die Roß- und Schloßstraße.

So schnell stieg das Wasser, daß manche, die im Erdgeschoß wohnten, nichts als ihr nacktes Leben retteten.

Hausgerät schwamm durch die Straßen.

Ertrunkene Katzen.

Aufgequollene Hunde.

Dazwischen Baumstämme von den schlesischen Gebirgen.

Stege wurden in den Straßen errichtet.

Boote vermittelten den Verkehr.

Die Kinder vergnügten sich, in Kübeln wie kleine Piraten umherzusegeln.

Als aber das Wasser nicht fallen wollte, als es in einer Nacht wiederum wogte und bis an den Marktplatz schwoll – da schrien die Menschen von den oberen Stockwerken und von den Dächern:

„Wehe! Die Sintflut ist herbeigekommen! Rette uns, Noah, mit deiner Arche!“

Bracke hüpfte mit wehenden Haaren auf den Giebel des venezianischen Kaufhauses und schrie

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_218.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)