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Als Bracke die Knie beugte, da neigte sie sich sanft hernieder und legte ihm das Jesuskind, welches alsbald wie ein Menschenkind zu weinen begann, in seine Arme.

Das nahm nun Bracke demütig aus den Händen der Madonna, bettete es an seine Brust und schritt festen und starken Schrittes, sich und dem Kind eine neue Heimat zu suchen.

Die fand er in Crossen, einer kleinen, märkischen Stadt am Einfluß des Bobers in die Oder. Diese war vom großen Sterben weniger mitgenommen als andere Städte.

Dort in der Marienkirche stand eine Madonna, die hatte die Arme voll mütterlicher Sehnsucht in den Raum gebreitet, der legte er das Trebbiner Jesuskind auf ihre Hände.


Bei Crossen, in der Nähe des Heidehibbel, hatte sich ein Sumpf durch die jährlichen Überschwemmungen der Oder gebildet.

Auf dem tanzte Nacht für Nacht ein greuliches

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_211.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)